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Fernbusse - Konkurrenz zur DB

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Fernbusse - Konkurrenz zur DB Empty Fernbusse - Konkurrenz zur DB

Beitrag von Frankenbahner So 10 März 2013 - 12:11

Seit diesem Jahr dürfen private Busunternehmen ja Fernverbindungen im Linienverkehr anbieten.

Auch wenn Fernbusse vielelicht nicht jedermanns Sache sein mögen und viele Eisenbahnfreunde die Nase darüber rümpfen: ich am Freitag nach München gefahren. Dazu habe ich mich dieses Mall statt für die Bahn für einen Fernbus entschieden. Die Preise (Angebote) für ICEs waren mir dieses mal halt zu teuer (gute Angebote gab es entweder keine, oder sie waren bereits alle weg), und auf eine Fahrt mit dem Nahverkehr hatte ich keine Lust. Gut 22 € für ein Bayernticket, wenn man am selben Tag zurückfährt ist das ein guter Preis und man kann dann sicher in den saueren Apfel beißen und gewisse Unzulänglichkeiten in Kauf nehmen. Aber ich bin ja über Nacht geblieben (keine Sorge, preiswerte und gute Unterkunft etwas außerhalb), und dann hätte das preislich auch nicht mehr so toll ausgesehen.

Außerdem wollte ich das neue Fernbus-Angebot einfach mal ausprobieren. Das Unternehmen "Flixbus" fährt ab Erlangen (schon aus diesem Grund für mich ideal) jetzt eine Linie nach München, mit Zwischenhalten in Nürnberg sowie München Flughafen. Flixbus ist ein Zusammenschluß mehrerer Busunternehmen, dabei ist u.a. auch Ludwig Arzt Omnibusverkehr. Erlangen - München fährt Baumann Busbetrieb, der ja im MVV-Gebiet im Linienverkehr aktiv ist. Der eingestzte Bus war ein Mercedes Travego im blau-orangen Flixbus-Design.

Die Fahrt gibt es ab 8 €, ich bekam sie für 11 € (Online-Buchung), der Normalpreis wären 15 €. Abfahrt war um 10 Uhr am Busbahnhof Erlangen. Dort bin ich um 09:48 Uhr mit dem 209er eingetrofen und mußte dann nur noch von Bussteig 3 zu Bussteig 6 rüberlaufen.

Der Bus war eher locker besetzt, die Abfahrt erfolgte pünktlich. Es ging auf den Frankenschnellweg, dann über Kohlenhof, Plärrer und Frauentorgraben zum ZOB Nürnberg, den der Bus allerdings nur über eine Blockumfahrung über Gleißbühlstraße, Marienstraße und Bahnhofstraße ansteuern konnte. Dort nahm er dann weitere Fahrgäste auf, u.a. auch welche zum Flughafen München, für die diese Verbindung eigentlich ideal ist. Anschließend erfolgte eine erneute Blockumfahrung zum Marientunnel. Von dort ging es über die Peterskirche zur Münchener Straße, und weiter auf die Autobahn - zunächst auf die A73, dann bei Feucht auf die A9. Ingolstadt passiert der Fernbus ohne Halt. Der Verkehr hielt sich in Grenzen, auch Lkws waren eher wenige unterwegs, und so kam der Bus eigentlich ganz gut durch. Auch wenn ich eigentlich kein Freund langer Autobahnfahrten bin, finde ich, daß es sich eigentlich gar nicht so extrem hingezogen hat. Außerdem macht es schon einen Unterschied, ob man in einen engen Pkw eingezwängt ist, oder in einem Reisebus sitzt.

Beim Kreuz Neufahrn wechselt der Bus dann auf die A92 und fährt auf dieser den Flughafen München an. Der Fahrer ist dann kurz mit ausgestiegen, um das Gepäck der Fahrgäste auszuladen. Anschließend ging es zurück auf die A9. Ab dem Autobahnende geht es über den Mittleren Ring weiter bis zum Olympiagelände, von dort auf der Landshuter Alle stadteinwärts. Vor der Donnersberger Brücke verläßt der Bus dann den Mittleren Ring, um das letzte Stück der Fahrt zum ZOB auf der Arnulfstraße anzutreten. Dort besteht dann die Möglichkeit zum Übergang auf die S-Bahn. Der Bus traf etwa eine Viertelstunde vor Plan in München ein.

Zurückgefahren bin ich dann allerdings Samstag Nachmittag mit dem DB-Fernverkehr.

Fazit: aus meiner Sicht ist der Fernbus zumindest auf solchen Entfernungen durchaus eine Alternative, wenn einem der DB-Fernverkehr zu teuer ist, man aber nicht unbedingt eine weitere Strecke mit dem Nahverkehr fahren möchte. Das Publikum im Bus war insgesamt sehr angenehm und das Personal sehr freundlich. Nachteilig ist vor allem die längere Fahrzeit, aber das ist bei gewissen Nahverkehrszügen ja auch der Fall. Im Nahverkehr (Bayernticket, Wochenendticket) geht ja außerdem immer wieder etwas schief, die Züge müssen bei Verspätungen warten, um dem Fernverkehr Vorrang zu gewähren. Sprich: mit den genannten Billigtickets ist man der Depp der Nation. Die Fahrt empfand ich jedenfalls als angenehmer als so manche bisher absolvierte Fahrt im Nahverkehr auf dieser Relation (v.a. im überfüllten München-Nürnberg-Express). Für mich werde ich diese Alternative jedenfalls im Auge behalten.

Und kann es keineswegs schaden, wenn die DB etwas Konkurrenz bekommt und damit unter Druck gerät, ihre Preisgestaltung kundenfreundlicher zu gestalten.

Frankenbahner
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Beitrag von FDL Schreck So 10 März 2013 - 13:00

Moin Frankenbahner,
Danke für den Bericht.
Ich nutze da lieber die Bahn, das hat aber andere Gründe.
So schön das Bus fahren auch sein mag, ist das aber ein Fehler den die Regierung gemacht hat.
1. Der Verkehr wird auf den Straßen immer mehr.
2. Die Schlaglochpisten (früher mal Autobahn genannt) werden immer seltener vernüftig repariert.
3. Die Staugefahr auf der Autobahn ist meiner Ansicht nach noch größer als auf der Schiene.
4. Ist der Energie aufwandt größer pro Kopf als bei der Bahn. Es ist letztlich nur der Lobbyarbeit der Busunternehmer /-hersteller zu verdanken.

Nachdenkliche Grüße
Thomas
FDL Schreck
FDL Schreck
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Beitrag von Frankenbahner So 10 März 2013 - 15:18

Nun ja. Wenn der Preis stimmt, bevorzuge ich auch die Bahn. Wenn man das für 14 € (mit Bahncard 25 auf den Frühbucherpreis für 19 €) bekommt, ist das die beste Wahl und preislich absolut in Ordnung. Nur ist das halt speziell bei Freitagsfahren immer ein Problem, da sind oft kaum vernünftige Frühbucherpreise zu bekommen. Da langt die Bahn nämlich wegen den Berufspendlern ganz schön zu. Unter der Woche ist das weniger extrem. Auf längeren Strecken wie z.B. von Nürnberg nach Köln ist und bleibt die Bahn schon alleine aufgrund der Geschwindigkeit erste Wahl. Und auf solchen Strecken fällt ein Fernbus dann schon ziemlich deutlich in der Geschwindigkeit ab. Ich bin aber nicht bereit, für eine unbequeme Bummelzugfahrt nach München 22 € auszugeben. In solchen Fällen werde ich von nun an den Fernbus bevorzugen - wenn ich schon länger unterwegs bin als im DB-Fernverkehr, dann sollte sich das auch in einem niedriegeren Preis bemerkbar machen.

Es gibt zwar den RE "München-Nürnberg-Express", dessen Fahrzeit im wesentlichen der alten IC-Fahrzeit entspricht, aber auch der hat seine Nachteile - vor allem, daß er chronisch überfüllt ist, zu selten fährt, und die größte Stadt zwischen München und Ingolstadt links liegen läßt.

Und dann sind da auch die Strecken, wo es keine vernünftige Bahnverbindung gibt. Einen riesen Umweg über Frankfurt fahren, um von Nürnberg nach Heidelberg oder Mannheim zu gelangen?

Etwas Wettberwerb hat noch keinem Unternehmen geschadet, weshalb ich auch für eine Ausweitung des privaten Fernzugverkehrs bin.

Gruß
Florian

Frankenbahner
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Fernbusse - Konkurrenz zur DB Empty Re: Fernbusse - Konkurrenz zur DB

Beitrag von Andreas Pohl So 10 März 2013 - 17:52

Hallo Floria,
es gibt bei Euch ja etliche Alternativen im Nahverkehr, bei uns juckelt ein paar mal täglich ein Linienbus eine 3/4 Stunde in die Kreisstadt.

Freundliche Grüße

Andreas Very Happy
Andreas Pohl
Andreas Pohl
Bahnhofschef
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Beitrag von Frankenbahner Di 12 März 2013 - 20:18

Hallo Andreas,

nahverkehrstechnisch stimmen die Verbindungen hier eigentlich im wesentlichen schon. Regionalbahnen meist alle Stunde. Auf stark frequentierten Strecken auch ohne S-Bahn teilweise alle halbe Stunde. Regionalbusverbindungen, die variieren. Da gibt es sehr gute bis exzellnte Verbindungen, aber auch solche, wo Potenzial verschenkt wird. Aber auch da ist in den letzten Fahren viel getan und verbessert worden.

Und daß eine Stadt von der Größe Nürnbergs eine Voll-U-Bahn besitzt, ist auch nicht die Regel. So gesehen ist Bayern nahverkehrtechnisch gar nicht so schlecht aufgestellt.

Nur: für längere Strecken wie Erlangen - Nürnberg ist der Nahverkehr halt jetzt keine so gute Wahl (und der schnelle München-Nürnberg-Express ist halt meistens sehr voll bis überfüllt). Und da lohnt sich dann aus meiner Sicht schon die Überlegung, einen preiswerteren Fernbus zu nehmen, wenn die guten Frühbucherpreise für den ICE schon alle weg sind.

Gruß
Florian

Frankenbahner
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