gestern am 07.07.2021 bei Bares für Rares eine Märklin SLR 800 LNER

Hallo Leute,

gestern wurde bei Bares für Rares eine Märklin SLR 800 LNER angeboten, ich sage mal nix dazu seht es Euch bitte einmal an ab Minute 08:00

https://www.zdf.de/show/bares-fuer-rares/bares-fuer-rares-vom-7-juli-2021-100.html

Hallo Heinz-Dieter,

Du kennst ja sicher auch den Ausspruch:

Egal, wieviel es wert ist, man muß erst mal jemanden finden, der einem das Geld auch gibt !

Nun bin ich auch nicht der Kenner und Sammler, der sich mit solchen Raritäten gut auskennt,
deshalb würde ich gern erfahren, wie Du darüber denkst ?

Denn Du hast bei solchen Sachen sicherlich mehr Ahnung, Kenntnisse und Begabung.

War es zuviel, oder war es zuwenig ???

Hallo Jörg,

also wenn die wirklich echt war, was ich aber nicht glaube, dann hatte die Lok einen Wert von um die 5.000 €. Was mich und auch einige andere daran gestört hat war die glänzende sehr gut erhaltene grüne Farbe und an wenigen Stellen konnte man die Grundierung sehen und die war sehr hell. Normal wäre aber für die Zeit eine grünliche Grundierung gewesen.

Auch die Halterung der Stirnlampe war nach meiner Meinung ein Replika Teil. Die Lok wurde nach meiner Meinung neu lackiert und mit Klarlack überzogen, denn eine Lok Jahrgang 1938 kann niemals so glänzen wie eine Speckschwarte. Der VK hat die Jungs ganz schön geleimt denn er sagte ja selber das die Lok in Sammlerkatalogen einen mittleren 4 stelligen Wert hätte und das ist auch richtig, denn in der Sammlerdatenbank Collection steht die mit 5.500 € drin in neuwertig, aber er wollte nur 500 € haben.

Würdest Du wenn Du wüstest das ein Teil einen Wert von über 5.000€ hätte Dich mit 500 zufrieden geben ?? also ich ganz bestimmt nicht. Der war ja Moba Verkäufer und der wußte ganz genau was er da hatte. Übrigens steht in der Bucht gerade eine normale schwarze SLR 800 drin für 2.200 €

Hallo Heinz-Dieter,

Wie gesagt: Ich kenne mich mit den älteren oder gar historischen Modellen nicht so aus.

Natürlich, in den Sammler-Katalogen werden immer hohe Preise aufgerufen.
Hat mich immer gewundert, wie viel Geld da angeschrieben wird, und ich habe mich immer gefragt, woher man weiß, daß - ja, ich gebe es zu - ältere oder alte Modelle so und soviel Geld wert sein sollen.
Wer sagt das ? Und, vor allen Dingen: Woher weiß der das ???

Das aber nur nebenbei, oder vorab.

Zum Thema:

Naja, wie schon gesagt: Man muß immer erst jemanden finden.

Angenommen, nur mal angenommen, ich hätte solch eine historische Lok, und würde sie veräußern wollen, von der ich weiß, daß sie unter Sammlern 5000€ wert sein soll.

Wenn, dann würde ich sie nicht verkaúfen !!
Auch wenn ich wüßte, daß sie nachgepinselt wurde.
Ganz einfach, weil ich dann wüßte, daß ich eine echt wertvolle, alte Lok von 1938 mein Eigen nennen könnte. Nachgebessert hin oder her !

Aber ich bin ja nur ein einfacher Spielbahner.

Ich hätte viel zuviel "Ehrfurcht" vor dem schieren Alter eines noch funktionierenden Modells.

Wäre ich ein Händler, also jemand, der mit dem Hobby Geld verdienen muß, würde ich mit ca. 2/3 des Sammlerwertes "herangehen". Also ca. 3400€.
Nachlackiert oder nicht. Ganz egal.

Wenn jemand von solch einer alten Lok, die 1938 als Spielzeug für Kinder gedacht und sicher auch als solches genutzt wurde, erwartet, daß sie sich heute noch Ladenneu und im Originallack präsentiert, der erwartet zuviel.
Oder träumt einen Traum.

Damals hat niemand im Traum daran gedacht, daß 83 Jahre später a) dieses Spielzeug überhaupt noch "lebt", und b) irgend jemand dafür ein halbes Vermögen dafür zahlen würde, und es deshalb niemals antasten und in Watte packen würde.
Also kann es ruhig schon mal etwas neue Farbe und das eine oder andere Ersatzteil bekommen haben !
Menschen sehen mit 83 Jahren auch nicht mehr taufrisch aus.

Deshalb würde ich guten Gewissens dafür eine VB von 3400€ verlangen.


Nachgebessert hin oder her .    


Sicherlich sehe ich die ganze Sache falsch, und/oder ich habe zu wenig Ahnung von der Sammler-Materie. Bestimmt ist das so.

Gibt es denn tatsächlich noch neuwertige Modelle aus der Zeit, die diesen Sammlerpreis von den ominösen 5000€ erzielen ?

Gut, dieses "Millenium-Krokodil" von Märklin aus Platin soll ja Anfangs 30.000 € gekostet haben.
Nicht auszudenken, wieviel das Ding wert ist, nach 80 Jahren, also 2080 !
Das Teil haut man ja auch nicht "um den Eckstein".
Gut möglich, daß 1938 die Lok auch schon sehr teuer war (sicher war sie das !), und daß deshalb sehr pfleglich mit ihr umgegangen werden mußte.

So als "Sonntagsnachmittagsvordertürstehaufratenabzahllok". Gewissermaßen.

Hallo Jörg,

Natürlich, in den Sammler-Katalogen werden immer hohe Preise aufgerufen.
Hat mich immer gewundert, wie viel Geld da angeschrieben wird, und ich habe mich immer gefragt, woher man weiß, daß - ja, ich gebe es zu - ältere oder alte Modelle so und soviel Geld wert sein sollen.
Wer sagt das ? Und, vor allen Dingen: Woher weiß der das ???

ja das ist eine sehr gute Frage, die ich mal versuche zu beantworten.

Wie vielleicht bekannt sein dürfte war mein Vetter Hans-Joachim Kampmann der erste Autor der Sammlerdatenbank Collection. Leider ist er jetzt schon über 10 Jahre tot, aber ich weiß wie er die Preise ermittelt hat. HaJo hatte in ganz Deutschland "Zuträger" unterwegs die für ihn Preise auf Börsen gesammelt haben. Diese Preise von Börsen aus ganz Deutschland wurden dann zu einem Schnitt gerechnet, wobei noch mit einfloss das die Preise im Norden und Süden wesentlich höher waren als die in der Mitte, sprich Ruhrpott und im Osten.

Bei den Vorkriegsmodellen und Modellen der Serie 800, also bis 1957 flossen auch noch die Ergebnisse aus Spielzeug Auktionen mit in den Sammlerpreis ein. Bei Collection gab es aber nicht nur einen Preis, so wie beim Koll, sondern da gibt es auch heute noch 3 Preise. Preis 1 für neuwertige Sachen mit allen Papieren, bei Loks, einschließlich der Original Verpackung wie beim Koll. Preis 2 leicht bespielt und Preis 3 stak bespielt.

Nach dem Tot meines Vetters hatte meine Cousine alle Rechte an Collection an den Herausgeber Modellplan verkauft und heute sind die Preise bei Collection immer noch so wie vor 10 Jahren, da gibt es so gut wie keine Änderung wie ich in jedem Jahr bei meiner neuen Version feststellen mußte.

Wie Herr Koll zu seinen teilweise Mondpreisen kommt kann ich nicht sagen, aber die Collections Preise waren auf jeden Fall bis vor 10 Jahren sehr realistisch und wenn man bei einem Verkauf etwas unter dem Preis 2 blieb hatte man fast immer einen Volltreffer.

Ich hoffe das Du Dir jetzt die Preisermittlung wenigstens von Collection besser vorstellen kannst.

Hallo Leute,
habe die Sendung nicht gesehen und ein Video kann ich in der ZDF Mediathek nicht abrufen, habe nur ein Bild aus der Sendung in einem Focus Beitrag gefunden:



Blank wie ein Kinderpopo, da gebe ich Heinz-Dieter Recht, die kann eigentlich nicht so alt wie angegeben sein, es sei denn sie hat jahrezentelang nur in einer luftdichten Kiste geschlummert?

Man darf aber nicht vergessen, daß es auch damals schon Sammler gab und solche Sachen nach Erwerb schnell in einer Vitrine verschwanden, aber daß er sie dann weit unter dem auch ihm bekanntem Wert verkauft hat macht natürlich mißtrauisch

Selbst dann ist die Frage ob und warum z.B. die Gußteile von der Zinkpest, die viele solche alten Modelle befallen hatte verschont geblieben ist - oder hatte man speziell für Exportmodelle dann eher auf hochwertigere Ausgangsmaterialen geachtet?

Laut Katalogpreis war das Spielzeug 5.000 Euro wert. Diese Preise seien jedoch schlicht unrealistisch und würden schon lange nicht mehr erzielt werden, erklärte Experte Detlev Kümmel. Er taxierte den Wert auf 600 bis 800 Euro

Naja, Detlev (der 'Spielzeug- und Technikexperte') sieht den Wert meistens recht realistisch und die erzielten Sammlerpreise stehen halt in keinem 'vernünftigen' Verhältnis mehr

Andererseits ist es so, was wir da aufbereitet im Fernsehen sehen ist natürlich nicht die Realität, es gibt einen Vorlauf mit Bewerbung, die Sachen werden lange vorher eingehend von Expertenteams geprüft und dann bekommt man irgendwann Bescheid und wird in die Sendung eingeladen, die 'Bewertung vor Ort' ist nur zur Veranschaulichung für die Zuschauer

Eine Fälschung oder Replika wäre längst 'enttarnt' worden, womöglich haben die Macher im Vorlauf sogar Märklin selbst kontaktiert und sich eine Meinung/Bewertung darüber eingeholt.  

Warum manches kleine Stückchen bedrucktes, gezahntes Papier (Briefmarke) Millionen wert sein soll geht auch weit über meinen Horizont

Die Preise, die auf Auktionen erzielt werden sind ja aber auch immer 'Endpreise' während die sog. Händler in BfR die Sachen ja angeblich noch weiterverkaufen wollen.

Es muß aber was dran sein, ich habe mal einen kritischen Bericht über die Sendung gesehen, vieles ist natürlich fernsehgerecht konstruiert aber die Händler gibt es wirklich!

Die 'Experten' sind auch wirklich ausgebildete Fachleute, nur beschweren sich die weiblichen Vertreter darüber daß sie 'geschlechterstereotyp' meist nur für Schmuck zuständig sind

'Das ist 'ne Frau, über Schmuck sollte die also Bescheid wissen', daß die Expertinnen eine wesentlich größere Wissensbandbreite mitbringen interessiert die Sendungsmacher dabei nicht

Sei's drum, die Geschichte mit der wertvollen Uhr und den 'kleinen Skandal' um das Krokodillederarmband finde ich auch spannend:

Laut Expertin war das Armband der Uhr aus echtem Krokodilleder gearbeitet. Allerdings fehlte das Artenschutz-Fähnchen. Dies sei notwendig, um das Objekt überhaupt verkaufen zu dürfen

.. was dann dazu führte daß die Uhr schnell von dem sündigen Accessoir befreit wurde und dann doch noch 'nackt' verkauft wurde:



Interessante Geschichte die ich so auf BfR noch nicht gesehen habe, aber wäre das so vor Ort in 'Echtzeit' geschehen (wie einem suggeriert wird) wären die beiden sicher wieder nach Hause geschickt worden, diesen 'Spontaneinfall' hat man sich -nach eingehender Rechtsberatung- ganz sicher in der Redaktionskonferenz überlegt