Märklin 24cm D-Zugwagen Beleuchtung Kontaktprobleme ???

Hallo Leute,

ich habe drei 24cm D-Zugwagen mit Beleuchtung im Bestand, die mit dem Schleifer unter dem Drehgestell,
die alle unter starken Kontaktproblemen leiden. Wenn im Stand Spannung aufs Gleis gegeben wird,
leuchtet die Beleuchtung schön gleichmäßig. Wenn diese Wagen jedoch fahren flackert das Licht so stark
das es mehr aus als an ist.
Gibt es eine spezielle Stelle an der eine Wackelkontakt besteht?
Masse bekommen diese Wagen durch die Drehgestellbefestigungen und Bahnstrom über den Schleifer.
Da alle Wagen im Zug über die Kupplungen auch Massekontakt bereitstellen, sollte es eigentlich nicht an der Masse liegen.
Was ist also dann mit dem Schleifer? Sind diese Kontaktprobleme eine generelle "Krankheit"  dieser Schleiferwagen?

Hallo Uwe,

Da alle Wagen im Zug über die Kupplungen auch Massekontakt bereitstellen, sollte es eigentlich nicht an der Masse liegen.

Doch, kann es.
Selbst kleine Verunreinigungen an den Rädern, oder Radlagern können die Masse unterbrechen.
Auch wenn die Schleifer schon ein wenig abgenutzt sind, sprich, wenn es "golden" schimmert können dort Kontaktprobleme auftreten.
Die Glühlämpchen finden ihren Kontakt auch nur durch Klemm-Verbindungen. Auch da kann es zu Wackelkontakten kommen.

Und wenn alle drei Punkte womöglich gleichzeitig auftreten, oder vorhanden sind, ist es eben mehr aus, als an.

Ein wenig haben diese Wagenbeleuchtungen immer schon geflackert, Das war aber immer schon etwas charmant, wie ich meine. Aber mehr aus, als an, sollte nicht sein.

Wirkliche Abhilfe schafft da eigendlich nur, so eine Art Pufferspeicher, der kurzzeitig, bei Unterbrechung, den Strom weiterliefert, und der Einbau flackerfreier LED´s.

Ich habe mir auch schon überlegt, für jeden Wagen einzeln eine Stromversorgung zu basteln.
Mit Knofzellen, und an jedem Wagenboden einen Micro-Schalter.
Dann wäre jeder Wagen völlig autark, und von jeglicher Gleis-Stromversorgung völlig unabhängig.
Das erfordert allerdings, je nach Wagenbestand, eine gewisse Anzahl Knofzellen, Knopfzellenhalter und Microschalter. Von der Arbeit mal ganz zu schweigen.

Hallo Jörg,
bis jetzt habe ich im Netz nicht finden können, wie man dieses Problem in den Griff bekommt.
Das Material um eine LED-Beleuchtung in Gleichstrom mit Stützkondensator zu installieren habe ich im Hause.
Bevor ich damit anfange will ich die Stromversorgung von Grund auf optimieren und das fängt nunmal bei dem Kontakt mit den Gleisen an.
Auch muß ich vermeiden einen Kurzschluß der DC-Komponenten in den Blechwagen zu verursachen.

Moin alle,
ich kenne das auch von meinen 24cm Wagen aus meiner Jugend, die flackerten ständig.

Wie Jörg schon sagte, die kleinsten Verunreinigungen auf der Schiene oder den Radsätzen reichen dazu aus.

Die alten Radsätze sind zudem sehr korrosionsanfällig da sie noch aus Grauguß sind, es gibt aber Ersatzradsätze aus Stahl:



Märklin E700080: Achslänge 26mm, Raddurchmesser 12mm

Ich habe ja gerade noch Jörgs Steuerwagen zum Umbau da, der hatte das gleiche Problem, ich habe die Radsätze zuerst mit Benzin von Öl/Schmierrückständen befreit und danach mit Essig abgerieben um 'Oxidationsprodukte' zu beseitigen bis sie richtig blitzeblank waren. Das half erstmal, aber die Korrosionsanfälligkeit ist eben da, außerdem neigen die alten Radsätze dazu zu 'eiern', man muß bei denen echt selektieren um ein ruhiges Laufbild der Wagen zu bekommen.

Eine weitere Schwachstelle sind die Drehgestellachsen, die Wagenkästen sitzen sehr locker auf den Drehgestellen, meint man es zu gut und ölt dort auch noch ist es mit dem Massekontakt schnell vorbei, solange der Wagen ruht ist alles gut aber sobald er bzw. seine Teile in Bewegung sind baut sich ähnlich wie beim Aquaplaning ein Schmierfilm auf und isoliert den Wagenboden vom Drehgestell

Mittlerweile arbeitet die Beleuchtung aber flackerfrei - auch ohne Stützkondensatoren

Also, besser nicht ölen - lieber klappern lassen, gelle Jörg ??

Hallo Jungs,

gehe ich recht in der Annahme das in den 24 cm Wagen die Beleuchtung 7077 verbaut ist ?? Dann kenne ich das Problem auch. Meine 7077 Innenbeleuchtung flackert auch mal mehr mal weniger aber meist mehr. Ich habe vor einigen Jahren das Problem bei einigen Wagen gelöst in dem ich baugleiche Birnchen wie die aus der 7077 gegen LED Birnchen getauscht habe und da brauchte ich auch nix noch einlöten.

Die LED`s habe ich über Ebay gefunden und die waren damals nicht so ganz billig, allerdings habe ich da keine Art.Nr. mehr von. Diese LED`s überbrücken kurze Stromunterbrechungen sehr gut und die sind etwas heller auch bei warm weißen LED`s als die Original Birnchen

Eigentlich gleichen Glühbirnen aufgrund ihrer Trägheit einen kurzzeitigen Spannungsverlust noch eher aus als LEDs

Gleise und die betreffenden Stellen am Wagen, also besonders die Masseableitung sauber und oxidfrei halten, lieber weniger als zuviel ölen, notfalls Stahlradsätze einsetzen (die ganz nebenbei auch noch besser aussehen ), dann sollte das Flackern Geschichte sein

Man beachte hier beim Märklin 4411 mit Schlussbeleuchtung die alten Radsätze aus Aluguß (Grauguß), ein Tausch mit Standard Stahlradsätzen beseitigt auch hier das gewohnte Flackern ..

Hallo Frank,
meine Standard-Märklin-Güterzüge haben einen gedeckten Güterwagen mit Schlußlicht 306/S am Ende.
Heute habe ich wie gebannt auf die Oberwagenlaternen gestarrt und konnte dabei feststellen, daß bei denen praktisch nichts flackert. Obwohl doch hier eine Technik verwendet wird, die denen der 24cm Blechwagen sehr ähnlich ist.
Von den Schlußlichtwagen habe ich drei Stück und Flackern ist mir bei denen noch nie aufgefallen.

Hallo Uwe,
bei den Blechgüterwagen laufen die Achsen in feststehenden Achsaufhängungen, bei den 24cm Wagen sind alle Teile der Drehgestelle gegeneinander beweglich was sie anfälliger für Verschmutzungen oder Verölung macht. Sind noch die alten Radsätze verbaut und sind diese auch nur leicht oxidiert geht der Massekontakt schnell verloren, in der rauen Oxidoberfläche sammelt sich Schmutz oder Öl auch wenn man es nicht sieht. Einfach ausprobieren, ein Taschentuch mit Benzin über die Räder streichen, es wird immer schwarz sein. Steht der Wagen ist alles gut, der Strom findet seinen Weg auch über Kriechströme, bei Bewegung verliert sich der Kontakt schnell.

Mein 4411 damals hatte oft verschmutzte Kontaktfedern, beim Blechgüterwagen ist die Masseaufnahme insgesamt besser durch die Radlager und die große Kontaktlasche.

Jörgs Silberling wurde flackerfrei nachdem ich Drehgestellachsen, Wippenlager und Radsätze gründlich mit Benzin gereinigt habe, die Laufflächen mit Essig von der Oxidschicht befreit und mit feinem Schmirgelpapier geglättet habe. Ewig wird das auch nicht helfen, die Laufflächen werden früher oder später wieder oxidieren, es sei denn man ersetzt sie gegen Stahlradsätze.

Stahl und Blech verhalten sich elektrisch neutral zueinander, während Aluminium und Eisen ein Lokalelement bilden, was eine Korrosion befördert wenn auch noch Feuchtigkeit ins Spiel kommt.

Hallo Uwe,

Ich habe das alles richtig verstanden ?

Bei Deiner Frage geht es hauptsächlich um das Flackern der Innenbeleuchtung bei älteren Blechwagen ?

Ich hätte noch eine kleine Ergänzung aus eigener Beobachtung:


Zum Einen hat das Frank ja schon ausführlich erläutert, daß die Radsätze damit zu tun haben.
Manchmal sind bei diesen Wagen tatsächlich noch Alu-Radsätze verbaut. Das kann man daran erkennen, daß sie keinen "Metallglanz" haben, sondern stumpf grau sind. Entweder ist das Alu oder Spritzguß, sowas in der Art. Und diese Teile haben die unangenehme Neigung, mit zunehmendem Alter brüchig, oder aber porös zu werden. Ich hatte schon Räder, da hat ein Viertel gefehlt !
Sie bekommen leicht Risse. Zuerst sehr, sehr fein, dann gröber.
Und diese sehr, sehr feinen Risse können auch schon Unterbrechungen im Massefluß verursachen, was dann zum Flackern führen kann.
Es ist also nier so ganz verkehrt, wenn man bei beleuchteten Personenwagen die Achsen gegen Stah-Achsen tauscht.

Zum Anderen, und das kann viel eher der Fall sein, ist sicherlich diese Beleuchtung verbaut ?


Diese Teile haben nur an diesen rot markierten Stellen Masse-Kontakt zur Wagen-Masse.
Es kann auch sein, daß da irgendwas korrodiert, oder schmutzig ist. Oder sie sind vielleicht etwas locker ? Auch die Birnchen könnten etwas locker sein......
Ich würde alles mal auf Kontaktsicherheit und strammen Sitz überprüfen.
Selbst eventuelle Farbe mit der der Wagenkasten innen lackiert ist, kann ein Hemmnis sein.

Bei den "Schlußwagen" mit fest verbauten Dach-Schlußlichtern ist das so, daß diese Leuchten, in der Regel fest verbaut sind. D.h., Masseverbinungen bestehen entweder durch Verlötungen oder ziemlich strammen Verschraubungen. Waren auch zumeist ab Werk verbaut, so daß der Kunde keine Möglichkeit hatte, da etwas "zu lasch" zu arbeiten.

Deshalb haben diese Fahrzeuge, im Bereich der Schlußleuchten auch keine Wackelkontakte.

Ich möchte abschließend noch einmal festhalten:
Dies "alten" Beleuchtungseinrichtungen haben immer ihren Dienst getan, die Wagen waren damit und für damalige Verhältnisse hübsch beleuchtet, und sie werden auch weiterhin ihren Dienst treu verrichten.
Man muß eben nur ab und zu Wartungsarbeiten durchführen. Sprich: Sauberkeit, strammer Sitz, etc.

Bei der BW nannten wir so etwas: TD (Technischer Dienst) vor, während und nach der Benutzung.
Soweit ich weiß gilt das noch heute. Vom Essbesteck, über Waffen, bis hin zu Fahrzeugen.
Sogar, und gerade für Panzer !

Und trotzdem werden sich kleine "Wackler" nicht ganz vermeiden lassen. So´n büsch´n Flackern ist immer.
Ich persönlich empfinde das nicht als besonders schlimm.

Aber das ist ja auch der Charme einer "echten Märklin-Bahn" !

Kleiner Nachtrag zum Thema, man kann diesen Masseverlust ganz einfach nachvollziehen, man nehme so ein altes analoges Ohmmeter mit Zeiger, (es reagiert ähnlich träge wie eine Glühbirne) eine Klemme an der Schiene angebracht, die andere an einer Stelle des Wagenkastens, im Stand sollte ein kaum meßbarer Widerstand zu sehen sein, bewegt man den Wagen schlägt die Nadel alsbald unregelmäßig und teils heftig nach oben aus, jeder Ausschlag bedeutet ein Flackern!

Moin Uwe,
Weißt Du, was noch geht ?

Einfach mal an den Lampenträgern wackeln.
Ein wenig hin und her jackeln.