Nostalgischer Gleisplan

Neulich habe ich mal versucht, meine Modellbahn aus Kindheitstagen zumindest als Gleisplan in Wintrack neu auferstehen zu lassen. Zunächst passte alles hinten und vorne nicht, doch in einer ruhigen Minute habe ich mir mal die Eigenheiten des Märklin M-Gleises genauer angeschaut und siehe da, es kam zu einem Ergebnis, das mindestens zu 95% die Modellbahn widerspiegelt, die ich als kleiner Steppke von meinem Vater zusammengebastelt bekam.
Die Anlage war nicht groß, aber sie passte bequem in mein Zimmer und war mindestens 10 Jahre lang ein treuer Begleiter, der ab und an zu Weihnachten aufgehübscht wurde.
Ich weiß auch nicht, ob diese Anlage einem Anlagenbuch entstammte oder sie frei geplant wurde. Da ich meinen Vater kenne, tippe ich eher auf erstere Variante. Fragen kann ich ihn leider nicht mehr.
Leider wurde die Anlage in den 80er Jahren abgebaut, als ich mit meiner Berufsausbildung fertig war und das Zimmer dem kleinen Bruder zu Verfügung gestellt wurde, da ich eh auszog. Auch das Rollmaterial ist irgendwie verschütt gegangen.



Inzwischen überlege ich mir ernsthaft, diese Anlage einfach aus nostalgischen Gründen wieder neu zu errichten.

Hallo Stephan,

Eine Anlage rein aus nostalgischen Gründen zu bauen, ist ein wunderschönes Vorhaben.
Vor allem, wenn man gute und schöne Erinnerungen daran hat.

Deinen Gleisplan finde ich schon sehr gut. Schön nostalgisch, würde gut zum M-Gleis passen.
Oder hast Du ein anderes Gleis im Sinn ?

Da Du ungefähr in meinem Alter bist, könnte ich mir denken, daß Du ähnliche Ausgestaltungsmittel und Techniken verwendest, die in den ´70ern üblich waren ?
Allein schon die Verwendung eines schönen vollautomatischen Bahnübergangs bringt die richtige Atmosphäre.
Wie wäre es noch mit einem Kran für die Ladegleise ?

Ich freue mich, auf Deine Umsetzung.

Hallo Jörg,

danke für deine Worte.
Ich hatte ganz kurz darüber nachgedacht, diese Anlage in 2L zu planen. Aber ob sie dann noch so wirkt wie damals?
Wenn ich dieses Vorhaben in die Tat umsetzen sollte, möchte ich jedoch möglichst viele Details von damals nachempfinden. Ob ich jedoch die alten Gebäude wiederfinde ist zwar fraglich, aber gucken kann man ja mal. Das einzige, was mich damals maßlos geärgert hat, war der Bahnübergang, der damals aus der allerbilligsten Variante als Blechwippe bestand. Fuhr man mit einem D-Zug darüber, gingen die Schranken natürlich zwischen den Drehgestellen wieder auf...
Ich denke, ich sollte die Anlage tatsächlich so wieder aufbauen, wie ich sie in Erinnerung habe, von kleinen Details mal abgesehen.
Aber den Fuhrpark von damals werde ich wohl nicht wieder anschaffen.

Hallo Stephan,

Fuhr man mit einem D-Zug darüber, gingen die Schranken natürlich zwischen den Drehgestellen wieder auf...

Meinst Du diesen Bahnübergang ?



Also......ich habe den zu Beginn auch mal verbaut, und war immer sehr zufrieden damit.
Wenn die Wippe richtig eingestellt ist, bleibt er auch zu.

Man könnte auch diesen nehmen:



Bei dem schließen die Schranken durch elektrischen Impuls. Funktioniert auch klaglos.
Auf meiner Anlage jedenfalls. Und das sogar über 3 Gleise.

Hallo Jörg,

genau, der erste Bahnübergang war es! Wusste gar nicht, dass der irgendwie einzustellen geht. Ist dort eine Art Friktionsbremse verbaut, die eingestellt werden muss?

Hallo Stephan,

Nö.
Da ist lediglich ein eifaches Gestänge aus Stahldraht und kleinere Verbindungen zu den Schrankenbäumen.
Im Normalfall, und wenn man einen "guten" BÜ bekommt klappt alles ohne Probleme.
An die Gleise stecken - glücklich sein.
Da bleibt auch nichts auf, oder wibbelt vor sich hin.
Man kann auch durch leichtes Nachbiegen dieses Gestänges den Mechanismus "richten".

Hallo Jörg,

ich glaube Stephan meint diese Situation:



Gruß
Christian

Hallo Christian,

ja - gut.
Daran hab ich jetzt erstmal nicht gedacht......gut.

Dann würde ich dann doch eher zum vollautomatischem Bahnübergang raten.
Da wird der Schließvorgang von einem elektrischem Kontakt ausgelöst, und solange der Zug auf dem Übergang ist bleiben die Schranken auch zu.
Vorraussetzung: Alle Achsen sind AC-Achsen, und die Kontaktabstände sind nicht zu kurz.

Hallo Ihr zwei,

genau das war das Problem, wie es Christian gezeigt hat. Aber ehrlich gesagt, werde ich mich um derartige Detailfragen erst dann kümmern, wenn es soweit ist.

BTW: Ich habe vorhin mal versucht, den Gleisplan nach Roco line ohne Bettung umzumünzen. Grundsätzlich nicht unmöglich, aber die Anlage wird deutlich länger, da manche Weichen andere Längen aufweisen. M-Gleis wirkt da schon etwas kompakter.

Hallo Stephan,

und wie wäre es mit dem Fleischmann Modellgleis?
Gibt es zwar nicht mehr so in neu, aber im An- und Verkauf tonnenweise.
Hätte auch den Charme, dass gerade ältere Fahrzeuge laufen ohne an den Nachbildungen der Kleineisen zwischen den Schienen aufzulaufen
und dabei ein neckisches Rattern verursachen. Grund, das Schienenprofil ist gegenüber heutigen Schienen etwas höher.

Gruß Karsten

Moin Stephan,

wenn Du kein altes Rollmaterial verwenden, sondern digital unterwegs sein möchtest, rate ich Dir vom Erwerb des alten Märklin M-Gleises ab. Solches gibt's auf Börsen u.ä. zuhauf und im Kilo billiger, leitet Digitalsignale aber oftmals nur unsauber weiter, vor allem bei schlechtem oder mäßig guten Gebrauchtmaterial - und M-Gleis gibt es nur noch als 2nd Hand Ware. Nachfolger ist Märklins C-Gleis, das es für Gleichstromfahrer (DC) auch von Trix gibt. Dein Gleisplan sieht sehr nach M-Gleis aus...

Gruß, Jo.

Hallo Jo,
hallo Karsten,

natürlich handelt es sich hier um einen Gleisplan mit M-Gleisen. Ich beabsichtige nicht ernsthaft, eine Modelleisenbahn aus nostalgischen Gründen mit anderem Material nachzubauen, als ursprünglich vorhanden. Ich hatte lediglich aufzeigen wollen, dass anderes Material meist möglich wäre, aber nur mit Einschränkungen, z.B. deutlich erhöhter Platzbedarf.
Und eine Anlage, die lediglich aus zwei Kreisen besteht und kaum mehr Platz bietet, als dass man 2 Züge im Kreis fahren ließe, muss auch nicht digital betrieben werden.

Welche Priorität diese Anlage für mich hat, kann ich selbst nicht genau sagen. Einerseits ist es lediglich eine Kleinanlage mit Nostalgiefaktor, andererseits bietet sie die Möglichkeit, sich wieder in den Modellbau reinzufummeln. Immerhin habe ich in dieser Hinsicht die letzten 35 Jahre verschlafen.

Hallo Stephan,

solche Anlagen lassen sich wunderschön gestalten.



Auch kannst Du mal über den Einsatz von Schaltgleisen nachdenken, um einen abschaltbaren Automatikbetrieb einzurichten.



Dieser Filmemacher "Bahnbetrieb" hat noch etliche Videos zur Automatisierung von M-Gleis Anlagen auf seinem YT-Kanal.

Hallo Stephan,

Denk´ in Ruhe über alles nach.
Immer alles schön der Reihe nach.

Gleichstrom, oder Wechselstrom ?
Ist Dein Platz begrenzt ? Oder hast Du Platz ?
Soll es nostalgisch sein, oder moderner (Gleismaterial) ?

Wenn Du gern im Gleichtrombereich unterwegs bist, kann man auch gut, wie Karsten es vorgeschlagen hat, Fleischmann Modellgleis verwenden. Die Gleisgeometrie ist ähnlich, wie beim Märklin M-Gleis.

Dafür ist das M-Gleis tatsächlich recht preiswert, funktioniert im Analog-Betrieb aber immer noch tadellos und störungsfrei.

Hallo Leute ..
dürfte ich dazu mal einen ernstgemeinten Vorschlag machen?

Es ist ein Gleisplan den ich zufälligerweise mal im Netz fand, er nennt sich 'Karrawidgee' (HO scale train layout 6×4) und stammt aus Australien:


Der 'Gleisplan':


Sehr nette Details:




Was mir besonders gefällt ist die Kombination aus Durchgangs- und Endbahnhof und die 'ländliche' Atmosphäre

.. szenisch getrennt durch einen Fluß und die dazugehörige Brückenstrecke:


Es ist ein sog. 'Anderthalb-Kreisler', d.h. ein Fahrstromkreis der sich in zwei verschiedene Fahrstrecken aufteilt.
Die 'Bergstrecke' habe ich in diesem Plan mal weggelassen:

Der Plan in M-Gleis, verschiedene andere, z.B. in C-Gleis oder GFN Modell- oder Profigleis habe ich auch noch:


Eine 3D Ansicht:


.. wär das was?

Hallo Leute,

ich danke euch für die lieb gemeinten Vorschläge und Ratschläge.
Für mich ist eine Nostalgiebahn nur dann Nostalgie, wenn alle Eindrücke zusammen wirken. Dazu gehören auch Geräusche, Gerüche sowie visuelle Eindrücke.
Was liegt da also näher, die Bahn genau so zu gestalten, wie ich sie in Erinnerung habe, auch als Hommage an meinen leider viel zu früh verstorbenen Vater.

Platz ist nicht das Problem, ich habe ein geräumiges Gartenhaus, in dem auch irgendwann meine 'richtige' Anlage ihren Platz finden soll. Da wird sicherlich auch etwas Raum für eine kleine 120x220cm Anlage mit M-Gleisen sein.

So, ich melde mich mal wieder zurück, nachdem mich die letzte Impfung für einen Tag komplett vom Gleis genommen hat...

Also, in meinen Gedanken nimmt der Plan allmählich konkrete Formen an. Den Gleisplan kennt ihr ja, bei M-Gleis soll es tatsächlich bleiben.
Zunächst hatte ich ja gedacht, die Anlage als Einzelstück zur geplanten 2L-Anlage dazu zu stellen. Ja, kann man machen, aber irgendwann steht sie vermutlich im Weg.
Dann kam mir die Idee, die M-Gleis-Anlage zunächst alleine zu bauen, jedoch die 2L-Anlage direkt anschließen zu lassen. Dabei könnte ja ein Stichgleis zum geplanten Übergabebahnhof zwischen der Industrie am Nebengleis zur Hauptstrecke geführt werden. Sieht garantiert lustig aus, wenn das M-Gleis durch eine geschotterte Roco-line-Landschaft läuft.
Den Platz unter der M-Gleisanlage kann ja auch als Schattenbahnhof für die 2L-Anlage dienen.