Am Himmel über Hageböck

Moin Männers,

Seit einiger Zeit habe ich noch einen Bastelbogen liegen, aud dem man einen schönen Zeppelin basteln kann:



Das zu bauende Modell stellt später das Luftschiff LZ 10, "Schwaben" dar.

https://de.wikipedia.org/wiki/LZ_10

das Luftschiff ging 1911 in Dienst und passt somit sehr gut in meine Epoche, um den Himmel zu bevölkern.

Das Luftschiff-Modell ist zwar im Maßstab 1:200 ausgeführt, hat aber eine Länge von 64 cm.
Da es trotzdem schon recht groß ist, passt es dennoch recht gut.

Im Original war das Luftschiff 132m lang.
Daraus ergäbe sich eine H0-Länge von ca. 1,52m.
Und das wäre dann wirklich schon sehr gewaltig.

Also los.
Werkzeug und Kleber bereit :



Hier ein kleiner Zwischenstand:



Zetzt fehlen noch die Motorgondeln und das Leitwerk.
Das kommt Morgen an die Reihe.

Vielen Dank, fürs Zuschauen

Hallo Jörg , ein richtig schöner Zeppelin ! Nicht so ein aufgeblasener Luftballon wie die Werbe-Dinger heutzutage (heißen die nicht "Blimp" oder so ähnlich....)
Die Größe muß doch nicht exakt 1:87 sein. Der Zeppelin kann ja weiter weg in der Ferne fliegen , pardon fahren sagen die Luftschiffer glaub ich  .

Moin Männers,

@Christof:

Vielen Dank, für Dein Intresse.

Da gebe ich Dir recht. Ein Zeppelin ist ein Zeppelin und ein Bilmp ist ein Blimp.
Beide sind zwar Luftschiffe, aber ein Blimp ist praktisch ein steuerbarer Gasballon ohne tragendes Gerippe.

Ein Zeppelin dagegen hat ein starres Skelett aus Metall (meist Aluminium) und seperate Gaszellellen im Inneren.
Zusätzlich war /ist es möglich, beim Zeppelin im Inneren des Rumpfes, Personen und Fracht zu befördern.

Es war auch gar nicht so einfach, einen Zeppelin-Bausatz zu finden, der auch "alt genug" war.
ich wußte zwar, daß es verschiedene Papier-Bausätze der "Hindenburg" gibt, aber die ist eben viel zu "jung".
Die "Hindenburg" (LZ 129) verkehrte in den ´30er Jahren im Liniendienst zwischen Deutschland und USA.
Damit würde sie nicht passen.

Glücklicherweise fand ich diesen Papierbausatz. Passt besser.


So, weiter gehts.
Wieder ein kleiner Zwischenstand:

Ich habe mich an die Motorgondeln gewagt:



Allllllsoooooo........
Ich dachte ja nun: Naja....kann ja nicht so wild werden...habe ich gedacht, dachte ich......
Allein schon diese kleinen Schiffchen zu formen, war eine echt wilde Sache !!

Dazu noch diese kleinen Motoren.......sehen nicht wild aus, war aber ein echter Kampf !!

Ich dachte erst, man hatte sich verzählt, weil nur 3 Mortor-Nachbildungen zu basteln waren, war aber richtig !
LZ 10 hatte tatsächlich nur 3 Motoren.
2 achtern, sie trieben zwei 4-Blatt Schrauben an, und ein Motor vorn der auch zwei 2-Blatt Schrauben antrieb.

Hier die vordere Gondel mit nur einem Motor:



Und hier die achterliche Gondel mit 2 Motoren



So rrrrrrrrrichtig fusselig wurde es aber bei den Gestängen für die Propeller, die ja nun uuuuuhnbedingt durchbrochen darstellen wollte.
Sieht zwar einen Tucken besser aus, war aber wahnsinnig filigran zu schneiden !

Das hat schon dermaßen viel Zeit beansprucht, daß ich das angekündigte Leitwerk erst Morgen in Angriff nehmen kann.

Bislang kann ich sagen:
So ein Papierbausatz ist zwar schon farblich behandelt, sodaß eventuelles Lackieren auch wegfällt,
ist aber vom Basteln her, wesentlich anspruchsvoller, als ein Plastikbausatz !

Soweit für heute.

Vielen Dank, fürs Zuschauen

Tach zusammen,

Nun ist es volbracht:

LZ 10 schwebt nun am Hageböck´schem Himmel.







Hier noch einige Detailansichten:

Das Leitwerk


 War auch einigermaßen deffizil, ging aber noch.



Hier die achterliche Motorgondel mit den 4-Blatt Propellern:



Und die Vordere Motorgondel mit 2-Blatt Propellern



Ich muß sagen, daß mir der Bau außerordendlichen Spaß gemacht hat.
War mal so ganz etwas Anderes, was mit der Eisenbahn eigendlich so gar nichts zu tun hat.

Bedingt könnte ich mit dem Märklin-Zugset 46073 daran anknüpfen:



Allerdings wollte Märklin mit diesem Set an die Langstreckenfahrt des LZ 5, im Jahre 1909 erinnern, der bei der Landung auf der Rückfahrt einen Birnbaum streifte und einknickte.
Man bat damals die Fa. Zeller & Gmelin um Hilfe, die auch umgehend in Form von Schmierstoffen und Gas gewährt wurde.
Mit 2 Briefen bedankte sich Ferdinand Graf von Zeppelin bei der Firma.
Märklin hat Kopieen dieser Briefe dem Set beigelegt.

Soweit erst einmal dazu.

Vielen Dank, für Euer Intresse.

Jörg , Alle Achtung ! ich finde den Zeppelin wirklich toll und mal was Anderes über der Moba-Anlage ! Ich selbst hab da nicht mal einen Ballon von den üblichen Zubehör-Herstellern hängen  ,  ähhh fahren mein ich natürlich

Hallo,

da werden Erinnerungen an die Kindheit wach.
Neee, ich bin da nicht mitgefahren ;-)
Es gab in den 70er Jahren in Bierkisten immer Bausätze für Fluggeräte.
Montgolfiere (oder wie auch immer das Ding hieß), Zeppeline, und halt sowas.
Also die Vorläufer der Bierkisten-Lkw.

Da hab ich auch viel Uhu an den Händen gehabt und die Sache mit dem schüffeln war doch normal

Aber das beste an deinem Beitrag sind die Bilder.
Einfach nur GEIL. Der Zeppelin in Nahaufnahme und die Anlage nur schemenhaft irgendwo da unten zu erahnen.
Klasse, einfach nur Klasse.

Glückauf
Roger

Hallo Jörg,
gaaanz tolle Arbeit.

Sag mal, waren die Luftschiffe nicht immer silbrig? Wenn ja könnte man das LZ mit Silberlack aus der Dose verfeinern.

Freundliche Grüße

Andreas

MoinMoin,

Vielen, vielen Dank, daß Euch meine Bemühungen gefallen haben.

@Christof:
Im Nachhinein muß ich sagen: Wenn  ich die Anlage etwas vorziehe, um am hinteren Teil zu muckeln, hängt der gute Zeppelin etwas im Wege. Da werde ich noch ein etwas besseres Aufhängesystem als einen Reißzweck verwenden müssen, um ihn, bei Bedarf, abnehmen zu können, ohne daß sich jedesmal der Reißzweckk lockert.
Sonst habe ich in kürzester Zeit, die Tapete perforiert.

@Roger:
Diese Bausätze gibt es heute noch. Zuhauf. Und gar nicht mal teuer.
Wilhelmshafener Modellbaubögen, Schreiber, JSC, um nur einige zu nennen.

....und das Tollste, ist ja immer das "abziehen" des getrockneten Klebers von den Fingern !
.......mit Holzleim "schmeckts" nochmal so gut !!

@Uwe:
Nöööööö....in die Luft geangen bin ich nun nicht gerade.
Ich muß aber zugeben, daß ein klein wenig angestiegener Nikotingenuß vonnöten war.
Hielt sich aber noch in Grenzen.

@Andreas:

Nee, glaube ich nicht.
Die "früheren" Zeppeline waren mit (lt.Beschreibung) kräftigem Baumwollstoff bespannt, der "naturfarben" belassen wurde. Von daher kommt ein leichter Beige-Ton schon hin.
Es mußte auch Gewicht eingespart werden. So ein Zeppelin hat schon eine riesige Fläche Stoff.
Und Farbe wiegt auch etwas.
Erst später wurden sie zum Sonnenschutz lackiert.
Der Farbe wurden dannn Aluminiumpartikel hinzugefügt, welches dann silbrig wirkte.

Hier einige Bilder, die ich "auf die Schnelle" mal gefunden habe:

Hier eine colorierte Postkarte, die den LZ 10 zeigt



Farbige Bilder aus der Zeit um 1910 etwa gibt es so gut wie gar nicht.
Wenn überhaupt, dann höchstens coloriert.

Hier ebenfalls LZ 10



Trotz der s/w Aufnahme wirkt die Bespannung zwar hell, aber stumpf, woraus ich schließe, daß keine Alu-Partikel in einer eventuellen Farbe eingemischt waren. Ich gehe darum von einem natur-belassenem Stoff aus.

Hier, dagegen ein "später Zeppelin, LZ129, "Hindenburg" in Lakehurst



Deutlich ist ein leicht silbriger Glanz zu sehen

Oder hier:

LZ 127, "Graf Zeppelin" über Berlin 1928.



Auch hier ist ein silbriger Glanz zu sehen. Auch die LZ 127 war ein "spätes" Luftschiff.

Abschließend möchte ich sagen:
Gerade im Papier-Modellbau sind mir da gewisse Grenzen gesetzt.
Besonders, wenn es ums Nachlackieren geht. Und ganz besonders, wenn das Modell schon gebaut ist.
Wenn überhaupt, sollte man vor dem Bau lackieren. Farbe enthält immer ein gewisses Maß an Feuchtigkeit, die wiederum das Modell "beulig" werden lassen könnte. Deßhalb: vorher lackieren.
Am fertigen Modell lassen sich nur sehr schwierig nicht zu lackierede Teile abkleben.
Stichwort:
Klebeband auf Papier = beim wiederablösen des Klebebands besteht die Gefahr, daß der Druck beschädigt wird.

Zu guter Letzt: Die Farbe wurde mir, vom Druck, so vorgegeben, also verwende ich sie auch so, und gehe mal davon aus, daß es so seine Richtigkeit hat.

Aber: keine Angst, das nächste Luftschiff wartet schon !



Es ist zwar "nur" ein vereinfachtes Einsteigermodell, dafür war es aber seeeeeehr günstig (3 €),

UND: Es ist silbergrau !!!  

Hallo Jörg,

Papier färben würde ich tunlichst vermeiden. Weder vor dem Bau noch nachher.
Es gibt immer Beulen und die kriegst Du nie wieder raus.
Selbst mit einer Klebefolie auf dem Papier wirst Du keine Freude haben. Es verzieht sich trotzdem.
Wäre doch zu schade für das schöne Luftschiff und es sieht auch in grau klasse aus.

Hallo Jürgen,

Den Zeppelin werde ich, wie schon gesagt, nicht einfärben.

Und - da hast Du recht - auch vor dem Zusammenbau, kann es beim Einfärben zu Problemen kommen.

Ich lasse ihn auch so, wie er ist, und ich bin auch sehr zufrieden damit.
Ich gehe auch davon aus, daß die Farbe stimmt. (sie Beitrag oben)

...............und farblich gut aussehen tut er ja auch.

Wenn ich einen silber-grauen Zeppelin haben will, dann baue ich eben den anderen Bausatz.

Aus gegebenem Anlaß hier zwei Bilder von Luftschiffen in und und über Essen/Mülheim.

Mit dem Gerät bin ich im Jahr 2019 sogar mal anläßlich eines Geburtstags gefahren.


Hier noch ein paar Bilder vom Flughafen Essen/Mülheim, dem Zuhause des Luftschiffs.
Die Internetseite der WDL Luftschiff GmbH ist z.Z. "ausgegraut" wegen Virus.



Ein historisches Plakat der Deutschen Zeppelin-Reederei, welches im Verwaltungsgebäude aufgehängt ist.


Ein ca. 1:87 Modell des Flughafen Essen/Mülheim mit dem Hangar und 2 Luftschiffen.