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Märklin DHG 700C Friemelei, die zweite ..

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Beitrag von DersichdenWolfplant Do 8 Okt 2020 - 13:08

Moin Jungs, lieber Uwe Wink

Es folgen Fotos vom -zugegeben etwas chaotischen- Innenleben meiner Bastellok DHG 700C, ist nicht so ordentlich wie das der FLN BR70, ist ja aber auch zum Probieren gedacht Very Happy

Die Blinklichtplatine ist hier gelöst und etwas angehoben, damit man die verbauten Widerstände besser sieht.
An der linken Lötstelle des Motorschilds führt ein schwarz lackierter Draht links weg bis vor den Decoder zum einen Widerstand (27Ω, ½W, 5% Toleranz) und darunter, hier nicht sichtbar ist die grüne Drossel, die am blauen Motordraht sitzt. Rechte Seite das gleiche Spiel, hinter der Drossel am grünen Draht führt ein schwarz lackierter Draht hinauf zu dem anderen Widerstand, ebenfalls 27Ω, ½W, 5%, rechter Motorschildlötpunkt.
Auf den weiteren Bildern wird es hoffentlich deutlicher, man sieht aber die LED Leuchtmittel mit E5,5 Schraubsockel, an die ich kleine Fähnchen angelötet habe, weil in der Lok bereits Stecksockeleinsätze verbaut sind. In älteren Loks mit Schraubsockeln ist das aber praktisch, und diese LED Leuchtmittel vertragen bis zu 22V, machen also auch den Umschaltimpuls eines mechanischen Umschalters, egal ob mit oder ohne Elektronik mit. Sie haben sowohl einen Festspannungsregler als auch einen Brückengleichrichter im Sockel integriert, sind also auch direkt an Wechselspannung zu betreiben. Sie sind eigentlich auch gedacht zum direkten Austausch in älteren analogen Loks, bei mir funktionieren sie genauso hervorragend, ich habe sie lediglich einseitig silbern anlackiert zur besseren Lichtausbeute.
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Was die Widerstände angeht, ich erwähnte bereits, das Form und Lage relativ egal sind, weil an den Motoranschlüssen (grün und blau) des Decoders alles in Reihe liegt, ich habe lediglich auf zwei gleiche Widerstände aufgeteilt, erstens wegen Platzbedarf und zweitens, um die entstehende Verlustleistung und damit die Wärme auf zwei Bauteile zu verteilen, ich habe auch im Dauerlauf bisher keine wesentliche Erwärmung festgestellt, aber das war bei keiner allzu hohen Geschwindigkeit (.. ist schließlich eine Rangierlok) und ohne Last, also im Leerlauf.

Für den Fall einer Allstromlok, also mit Feldspulen gilt hier aber das gleiche, nur an den Feldspulenanschlüssen am Relais sollte man nicht löten, weil der klarsichtige Kunststoffträger kaum Hitze verträgt und sich schnell verformt, ansonsten liegen sowohl Läufer als auch die Feldspule der jeweiligen Fahrtrichtung in Reihe, weil es eben Reihenschlußmotoren sind (man braucht hier also zwei Widerstände, pro Feldspule einen), aber ein Widerstand an der linken, sog. Hauptlötstelle, roter Draht (Schleifer) macht dort am meisten Sinn.
Natürlich könnte man die Lok mit verschiedenen Widerständen an den Feldspulen belegen, also z.B. ein größerer für Rückwärtsfahrt, ein kleinerer für Vorwärtsfahrt, das machte bei Dampfloks mit asymmetrischer Fahrwerkskonstellation Sinn, die dann meist eine geringere zulässige Rückwärts- als Vorwärtsgeschwindigkeit haben.

Hier ist der Decoder mal etwas herausgezogen, und der Widerstand und die nachfolgende Drossel sind hoffentlich etwas sichtbarer. Auch der Festspannungsregler, der das Birnchen der Führerstandsbeleuchtung versorgt ist hochgebogen. Das linke Beinchen ist der Eingang, er ist am zweiten, nicht belegten Lötpad von V+ (wäre auch orange) angelötet, direkt rechts daneben, vor dem grünen Motordraht ist Elektronikmasse (wäre eigentlich violett laut Farbcode, aber violett ist in dieser Lok der Funktionsrückleiter Shocked ), ebenfalls nicht belegt, hier ist die Basis des Reglers angelötet. Am rechten Beinchen, also dem Ausgang des Festspannungsreglers führt eine blaue Feinlitze zum 6V Birnchen der Führerstandsbeleuchtung, die lose auf der Blinklichtplatine aufliegt, aber deren Drähtchen auf der Platine mit Klebeband gesichert sind. Der zweite Pol, auch blaue Feinlitze ist mit dem (unkorrekt) violetten Draht, also dem Funktionsrückleiter an dessen Pin am Decoder zusammengelötet.
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Wie das alles in analog zusammenspielt, konntet ihr ja hier in Märklin DHG 700C Friemelei schon sehen .. Very Happy

Viele Grüße
Frank
DersichdenWolfplant
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Beitrag von Folkwang Do 8 Okt 2020 - 21:25

Hallo Frank,
vielen Dank für die anschauliche Beschreibung und die Bilder.
Frank schrieb:Für den Fall einer Allstromlok, also mit Feldspulen gilt hier aber das gleiche, nur an den Feldspulenanschlüssen am Relais sollte man nicht löten, weil der klarsichtige Kunststoffträger kaum Hitze verträgt und sich schnell verformt, ansonsten liegen sowohl Läufer als auch die Feldspule der jeweiligen Fahrtrichtung in Reihe, weil es eben Reihenschlußmotoren sind (man braucht hier also zwei Widerstände, pro Feldspule einen)
Da ich nur Loks mit Feldspulen auf diese Weise zu behandeln habe ....
Jede dieser Loks hat doch zwei Feldspulen und für jede einen Widerstand - richtig?
Folkwang
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Beitrag von DersichdenWolfplant Do 8 Okt 2020 - 22:01

Hallo Uwe,
wie schon Radio Eriwan zu sagen pflegt, 'Im Prinzip ja, aber ..'
Das kannst Du machen Uwe, aber dann müßtest Du zwischen dem rechten Motorschildlötpunkt und den Feldspulen jeweils einen Widerstand einlöten, was ich für weniger praktikabel halte. Es ginge auch zwischen Relais und Feldspulenanschlüssen, aber da mußt Du vorsichtig und v.a. Dingen schnell löten, weil der transparente Kunststoffträger wenig Hitze verträgt bzw. nicht sehr lange. Verformt sich der Träger und liegt der Schaltkontakt nicht mehr sauber am Umschalter, fährt die Lok nicht mehr.

Diese Varianten hätten den Vorteil, daß Du die Widerstände verschieden groß dimensionieren könntest, um, wie beschrieben, verschieden hohe Geschwindingkeiten (bei gleicher Reglerstellung, d.h. Spannung) bei Vorwärts- und Rückwärtsfahrt zu bekommen, für praktikabler halte ich jedoch einen ordentlich dimensionierten Widerstand an der linken, sog. Hauptlötstelle, also derjenigen, an der das rote Kabel vom Schleifer ankommt. Ablöten, Widerstand dazwischen oder meinetwegen erstmal ein Poti, um den richtigen Wert zu bestimmen.

Es müßten rechts aber nicht zwei Widerstände sein, wenn man bloß einen nimmt, der vor der Verzweigung zu den Feldspulen eingeschliffen wird, erreicht man den gleichen Effekt, es sei denn, man möchte gerne zwei verschieden große Werte für Vorwärts- und Rückwärtsfahrt, das geht in dem Falle auch nur mit analogem Aufbau, d.h. Feldspulen.
Derjenige Widerstand, der an der Feldspule für Rückwärtsfahren zuständig ist, muß dann, je nach Geschmack größer sein als der für die Vorwärtsfahrt.
Eine Kombination aus einem Widerstand an der linken Lötstelle, der erstmal eine 'generelle' Absenkung vorgibt und dann zwei, möglicherweise verschieden große zwischen rechter Lötstelle und Feldspulen zur 'Feinabstimmung' ist aber denkbar, es werden dann aber mehr Bauteile, wenn man genügend Platz in der Lok hat, sollte einen das nicht von dieser Variante abhalten Very Happy

Der Reihenschlußmotor hat aber, i. Ggs. zum DC umgebauten Motor bereits zwei induktive Widerstände, die bei Betrieb in Reihe liegen, den Anker und die jeweilige Feldspule, es kann also durchaus sein, daß der Widerstandswert anders ausfällt als in der Variante mit Feldmagnet, i.d.R. kleiner, weil die Widerstände an sich ja schon größer sind.

Ich habe ja zwei analog aufgebaute Loks (3304 und 3313), soll ich das Ganze anhand deren Aufbau lieber nochmal veranschaulichen?

Schematisch gesehen ist das der Aufbau einer analogen Märklinlok mit Allstrommotor, oben E-Lok, also mit Umschalter für Ober- und Unterleitungsbetrieb, unten Dampf- und Dieselloks.
Die blaue Drossel kennst Du, denk' Dir zwischen ihr und der Hauptlötstelle noch einen Widerstand dazwischen, notfalls hau' die Drossel 'raus, die ist nur zur UKW Funkentstörung gedacht.
Rechts ist es komplizierter, da mußt Du entweder die Kabel von der Feldspule her kommend zum Relais durchtrennen und Widerstände dazwischenlöten, oder Du lötest an den Relaiskontakten, was ich Dir gerne ausreden möchte. Aber am rechten Lötpunkt direkt geht natürlich auch, weil da die beiden Drähtchen von der Feldspule angelötet sind.
Wenn die Dir allerdings mal abbrechen, brauchst Du 'ne neue Feldspule Crying or Very sad

Märklin DHG 700C Friemelei, die zweite .. AnalogMotor

Denkbar ist natürlich auch folgendes, was ich in meiner Jugend gemacht habe, man schlägt damit zwei Fliegen mit einer Klappe:
An die Feldspulenkontakte kommen die Beleuchtungen dran, parallel und gegen Masse, das ist bei alten Loks ja gewährleistet, weil der Fußkontakt des Birnchensockels an Masse sitzt.
Das schwächt das Feld, wodurch die Lok schon mal langsamer wird. Gleichzeitig gewinnt man fahrtrichtungsabhängige Beleuchtung, man kann dann auch schwächere Birnchen einsetzen, da der Umschaltimpuls nun wegfällt, das Relais zieht ja vorher weg, damit der Motor nicht losrennt. (Richtige Federspannung am Relais natürlich vorausgesetzt - der 'Bocksprung' Wink )
Probier' mal 6, 9 und 12V Birnchen aus, je nach Helligkeit der verwendeten Birne wird die Lok auch langsamer, da der Innenwiderstand geringer wird, also der Stromfluß durch die Spulen weiter vermindert wird*. Das klappt allerdings, bis auf den fahrtrichtungsabhängigen Beleuchtungswechsel mit den obigen E5,5 Sockel LEDs nicht, die haben einen zu hohen Innenwiderstand, der keinen nennenswerten Einfluß auf den Spulenstrom hat. Immerhin wäre die Beleuchtung dann aber aufgrund der Bauweise stabilisiert, d.h. spannungsunabhängig gleichbleibend hell.

*Ohmsches Gesetz - Parallelschaltung teilt die Ströme, Spannung bleibt gleich, umgekehrt wie in der Reihenschaltung, da teilt man die Spannungen auf, während der Strom gleichbleibt scratch
Elegante Lösung, oder? Ich nannte das immer den 'Feldspulentrick' und verblüffte damit meine Kumpels ... Razz

Übrigens machten die Vorschaltelektroniken in späteren 33xx Loks nichts anderes, nämlich fahrtrichtungsabhängige Beleuchtung dadurch, daß die Lampen nun parallel zu den Feldspulen liegen, natürlich stabilisiert und mit noch schwächeren 1,8V Birnchen versehen, aber vom Prinzip her funktioniert's genauso.

Warum die Techniker von Märklin das seinerzeit noch nicht früher gemacht haben? Ich denke das hat vielleicht auch 'ideologische' Gründe, man sollte den Umschaltvorgang deutlich sehen, schon um sich von den Gleichstromern abzusetzen, die Lok leuchtet ja hell auf, wenn das geschieht: '.. seht her, meine Lok schaltet gerade um und sie zeigt das auch sichtbar!' oder so?

Habe endlich ein passendes Bild von der in der Vorschaltelektronik benutzten Feldspulenanschlüsse mit Lämpchen gefunden:
Märklin DHG 700C Friemelei, die zweite .. Umschaltelektronik_15

Oben seht ihr, daß die Lampen ---8--- an den Feldspulen (schwarze Rechtecke) parallel liegen und dann über den Fahrtrichtungsumschalter (4 bzw. 6) an Masse (1 = braun) anliegen.
Funktioniert rein mechanisch analog, also ohne Vorschaltelektronik genauso, nur müssen die Birnen vor die Spulen eingelötet werden, weil die Feldspulen direkt zum Umschalter gehen, also zwischen Umschaltkontakt und Masse keine Spannung läge, es sei denn, man benutzt den nicht anliegenden Kontakt, dort ist Spannung, aber dann wird auf die nicht benutzte Feldspule auch eine geringe Spannung gegeben, das funktioniert, heißt auch Trickschaltung, dann arbeiten die Spulen bloß teils gegeneinander. Ist aber nicht tragisch, weil die Spannung, die die andere Spule über das Birnchen wg. des hohen Innenwiderstandes abbekommt, nicht allzu groß ist. (Besser sind die E5,5 LED wg. niedrigerer Arbeitspannung bei konstant hoher Lichtausbeute)

Übrigens .. mal 'ne Denksportaufgabe, was passiert wohl, wenn ich die Feldspule, die ja vom selben Strom durchflossen wird der Anker durch einen Permanentmagneten ersetze? Idea
Richtig! Sie läuft langsamer bzw. konstanter, weil das Magnetfeld ja 'permanent' ist, wie der Name schon sagt. Das Magnetfeld der Feldspule wird durch Drehen am Regler auch stärker, kein Wunder also, daß die alten Loks sich weniger gut regeln ließen und zu rennen anfingen, was liegt also näher, als den Stromfluß durch die Feldspulen zu verringern bzw. zu begrenzen?

Viele Grüße
Frank
DersichdenWolfplant
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Fahrdienstleiter
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