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Verharzte Märklin 3347 Diesel V100 BR212

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Verharzte Märklin 3347 Diesel V100 BR212  Empty Verharzte Märklin 3347 Diesel V100 BR212

Beitrag von koef2 Do 2 Aug 2012 - 18:00

Hallo,

habe den Workshop bereits im FAM veröffentlicht.

Die Lok ist zwar kein altes Schätzchen, aber vielleicht doch interessant, sich die Innereien anzuschauen. Außerdem zeige ich, wie ich die Lok sauber mache und beschreibe, wo die Verharzung war.

Es handelt sich um eine Märklin V100 Baureihe 212 Diesellok Artikel Nr. 3347 mit elektronischem Umschalter.
Problem: nichts dreht sich mehr. Vermutlich ist der Motorblock verharzt.

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Bild: Märklin V100 3347

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Bild: Motorblock und elektronischer Umschalter

In diesem ersten Teil werde ich alles beschreiben bis zum Ausbau des Antriebdrehgestells. Das beinhaltet auch die Anschlüsse der Kabel, weil diese später abgelötet werden müssen, um einfacher an das Motorschild zu kommen und nichts bei der Demonatge ab zu reißen. Außerdem weiß ich dann selbst, wo welches Kabel hin gehört.
Die Schraube zum Lösen des Gehäuses befindet sich oben auf dem Dach.

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Bild: Kabelzugehörigkeit

Links ist das brauen Kabel angelötet, daneben das Schwarze Kabel mit der UKW-Drossel (Funkentstörung)

Im Gegensatz zur V200 bei der der Motorblock im Drehgestell vorhanden ist - ist hier bei der V100 der Motor mittig angeordnet und die Kraft wird auf das Antriebsdrehgestell mittels zwei gegenüberliegender Zahnräder übertragen, welche mit einem H-förmigen Metallstück verbunden sind. Paarweise greift das H in die Vertiefungen der Zahnräder.

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Bild: Ansicht 1 Kraftübertragung Antriebsdrehgestell

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Bild: Ansicht 2 Kraftübertragung Antriebsdrehgestell

Nach dem Ablöten der Kabel hier zur Verdeutlichung nochmal das schwarzes Kabel, welches zur Spule des Motors geht.

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Bild: Anschluss schwarzes Kabel zur Motorspule

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Bild: abgelötetes schwarzes Kabel zur Motorspule

Das Ablöten ist zwar mehr Aufwand, aber ein abgerissens KAbel zur Spule ist nicht so einfach zu reparieren. Außerdem lässt sich das Mototrschild dann einfacher abschrauben.

Jetzt noch die Schraube unterhalb des Antriebdrehgestells entfernen, das H-Metallstück zwischen den Zahnrädern durch leichtes Hin- und Herbewegen und vorsichtiges "Prokeln" mit dem Schraubendreher lösen. Das Drehgestell nach unten Abziehen. Hier war das Öl/Fett auch schon sehr hart, aber der Motorblock muss dennoch auseinandergenommen werden.

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Bild: entferntes Antriebdrehgestell

Nun der Ausbau des Motorblocks, denn sonst komme ich zumindest nicht vernünftig an das Mototrschild zum öffnen des Motors und Ausbau des Ankers.

Im ersten Teil habe ich immer was von der Übertragung der Kraft von Motor auf das Antriebsgestell erzählt. Im Bild nochmal das ausgebaute Antriebsgestell mit eingelegtem H-Metallstück.

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Bild: Antriebsdrehgestell mit H-Metall zur Kraftübertragung

Bevor wir aber den Motorblock ausbauen, eben noch die Kabel ablöten, welche von der elektronischen Umschaltung kommen. Im Bild die Kabelzusortierung an der Motorspule.

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Bild: Kabelzusortierung Spule, links grünes Kabel, rechts blaues Kabel

Zum Lösen des Motorblocks, nachdem alle Kabel abgelötet sind, müssen 2 Schrauben gelöst werden. Eine befindet sich unterhalb des Fahrgestells und eine von Oben vorne im Fahrgestell, dort wo das Antriebsdrehgestell war.

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Bild: Schraube Motorblock unterhalb Fahrgestell

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Bild: Schraube von Oben im Fahrgestell Nähe Antriebsdrehgestell. Wäre die LINKE Schraube. Im Bild fälschlich als RECHTE Schraube bezeichnet.

Nun den Motorblock nach oben entfernen

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Bild: ausgebauter Motorblock

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Bild: Detailansicht Motorblock

Wichtig, der Anker ist mit einem Sicherungsring versehen. Der kann mit einem kleinen Uhrmacherschraubezieher VORSICHTIG entfernt werden. Am besten dazu den Schraubenzieher an der offenen Seite des Ringes ansetzen, leicht verdrehen, so dass sich beider "Arme" des Ringes minimal öffnen und Richtung geschlossener Seite des Ringes vorsichtig Schieben. Nicht den Ring verbiegen. Meine Kamera machte davon leider keinen guten Bilder.
Nun die Bürsten entfernen und die Schrauben des Motorschilds lösen und entfernen und Motor auseinander nehmen.

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Bild: auseinander genommener Motorblock

Die hauptsächlich verharzte Zone war das Lager des Ankers auf der den Bürsten gegenüberliegenden Seite.

Da ich bei so vielen Schrauben und Teilen gern die Übersicht verliere, habe ich zugehörige Aggregate und deren Schrauben und Kistchen einsortiert.

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Bild: Sortierung in Kistchen

Zum Reinigen nehme ich ja immer SR24 und Wattestäbchen und ggf. einen Glasfaserpinsel zum Reinigen der Ankerflächen (siehe anderen Workshop von mir). Letzteres war aber aufgrund der geringen Laufleistung der Lokomotive nicht erforderlich. Da der Motorblock und das Antriebsgestelle aber gereinigt werden muss, habe ich eine kleine Auffangwanne aus einer Schachtelabdeckung drunter gelegt, damit nicht alles so vollsifft.

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Bild: Unterlage für Reinigung, ANTISIFF-Schutz Motorblock

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Bild: Antisiffschutz-Antriebsdrehgestell

Schön alles Reinigen. Danach kommt der umgekehrte Zusammenbau. Anker einlegen, Motorschild darauf schrauben und Bürsten einsetzen. Den Ring am Motorschild zum Festsetzen des Ankers schiebe ich leicht mit der offenen Seite auf die heraus schauende Achse des Ankers und mithilfe einer Zange ziehe ich den Ring komplett drauf.

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Bild: Aufziehen des Rings mit aufgesaetzter Zange

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Bild: zusammen gebauter Motorblock

Nun den Motorblock wieder einschrauben ( 2 Schrauben, eine von unten udn andere von oben). Dann kommt das Reinfriemeln des Antriebsdrehgestell. Erst das H-förmige Metall in das Zahnrad des Motorblocks einsetzen, dann Zahnradbohrungen der Zahnräder in gegenüberliegende Positionen bringen und irgendwie das Antriebsgestell vorsichtig drauf drücken, freien Lauf prüfen und fest verschrauben. Die Kunststoffverkleidung dieses Antriebsgestells wird nur drauf geclipst. Erst das eine Ende einhängen und dann vorsichtig die andere Seite drauf schieben und mit einem Schraubenzieher vorsichtig dehnen bis es in die anderen Löcher einclipst.

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Bild: erst eine Seite der Verkleidung des Drehgestells einclipsen

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Bild: dann die andere Seite mithilfe eines kleinen Schraubendrehers dehnen und einclipsen

Alle Kabel wieder anlöten. Dafür haben wir ja die Bilder gemacht. Achsen und Lager Motorblock und auch Antriebsdrehgestell leicht ölen. Evt. die Aufnahmen für das H-Plättchen zwischen den Zahrädern.
Dann den Probelauf ohne Gehäuse und mit Gehäuse durchführen.

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Bild: Probelauf ohne Gehäuse

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Bild: Probelauf mit Gehäuse

Lok auf die Moba udn ausprobieren und freuen, dass sie läuft.

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Bild: sie läuft wieder

So, wie immer gilt: Vorsicht walten lassen und nichts kaputt machen. Lötkentnisse und -erfahrungen sind erforderlich.

Viele Grüße

Kai
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