'Hoboken, Oranges & Western' (John Armstrong, 1953)

Hallo Leute,
hier habe ich mal etwas 'schwerere Kost' für euch aufgearbeitet. Schon beim schieren Anblick des Entwurfs kann man ins Schleudern kommen, ein fünfgleisiger Kopfbahnhof mit nicht weniger als vier Unterwegsbahnhöfen und zwei kleineren Nebenendbahnhöfen soll es sein, und das auf drei Ebenen und fast durchgängig zweigleisig



'Hoboken, N.J.' wird wohl kaum jemandem etwas sagen, vielleicht noch die Tatsache, daß es der Geburtsort von Frank Sinatra ist? Wie dem auch sei, es ist ein bedeutenden Knotenpunkt im Zugverkehr im Großraum New York, guckst du:
Hoboken (New Jersey) oder auf englisch direkt zum Hoboken Terminal: Hoboken Terminal


Wie mittlerweile jedem klar geworden sein dürfte ist es ein Hafenterminal, an dem Fähren anlegen und Reisende in Züge in alle möglichen Richtungen einsteigen, eine echte Herausforderung, Hut ab, Mr. Armstrong.

Nun, es gibt Einschränkungen, wenn man das in europäische Gleissysteme übersetzen will, erstens gibt es keine 90° Kreuzungen, zweitens, naja, seien wir mal ehrlich, hat kaum einer soviel Platz übrig, denn der Entwurf sieht eine Größe von mindestens 5x10ft., also ca. 3mx1.5m vor. Ok, auch meine Umsetzungen kommen auf stattliche ca. 3m x 1.30m.

Ich habe hier mal einen Link Lost Continent Railway, hier ist der Plan sehr schön umgesetzt worden, allerdings noch ein bißchen größer (6x12ft., also ca. 2m x 4m) und mit Weichen im Eigenbau

Gar so 'üppig' wollte ich nicht vorgehen, und ganz bis in die letzte Konsequenz habe ich den Plan auch nicht umgesetzt (bekommen), es fehlen Bahnhöfe und Verbindungen, ich hoffe, daß euch die Pläne trotzdem irgendwie 'inspirieren'. Bis morgen, dann mehr.

Viele Grüße
Frank (DersichdenWolfplant)

Tja, ich war mir eigentlich relativ siegessicher, anhand von Karten die Vorbildsituation analysieren, hier vorlegen und spaßeshalber mit Armstrongs Gleisplan vergleichen zu können, aber das Verkehrsnetz in und um New York und allein dem benachbarten New Jersey, um das es hier wohl geht ist derat komplex, daß ein normaler Mensch es kaum durchschauen kann

Was ich anbieten kann ist ein Stationsplan von Hoboken Terminal und ein 'paar andere' Pläne:

Sieht aus, als hätte man ein Litzenbündel aufgedröselt ..


Linienplan nach NJ, wohl nur Bahnlinien:


Detailierter, nähere Umgebung Manhattans mit Bussen und Metrolinien denke ich:


Ich denke, daß reicht, um John Armstrongs Leistung, dieses Gewirr (in Teilen) in einen brauchbaren Gleisplan umzusetzen anzuerkennen, oder?

Vielleicht hilft diese Grafik weiter, mir ist dadurch zumindest eine Ahnung gekommen, was Armstrong mit seinem Entwurf darstellen wollte.


Zu seinem Entwurf, hier habe ich mal versucht, ihn als Streckenplan darzustellen, selbstverständlich mit Wintrack :

Hier wird klar, daß es sich um eine klassische 'Out-and-back' (also: 'raus, (umdrehen) und wieder zurück') Anlage handelt, was für einen Kopfbahnhof durchaus üblich ist und Sinn macht, nur hat sie halt noch ein paar Nebenstrecken ...

Nun kann man sich fast schon ausmalen, was davon man auf begrenzter Fläche 'unterbringen' kann (möchte) bzw. fragen, was gleistechnisch überhaupt ohne 'Verrenkungen' möglicht ist, ich sagte ja schon eingangs, daß ich nicht alles umsetzen konnte, erstens weil wir hier keine 90° Kreuzungen haben, zum anderen habe ich versucht, die Fläche einigermaßen 'klein' zu halten und auf Eigenbaugleise zu verzichten, wir sind hier schließlich auf einem Spielbahnforum

Bis später, dann mit zwei Gleisplänen (M-Gleis und FLN Profi)
Frank

Auch wenn 'Hoboken, Oranges & Western' oberflächlich betrachtet sehr komplex und undurchsichtig daherkommt ist er im Grunde doch ein recht einfach zu durchschauender Entwurf, wie schon erwähnt ist es ein 'Out-and-Back' Gleisplan, wenn auch über drei Ebenen angelegt und mit zwei Nebenbahnabgängen versehen, aber das hat Armstrong 1953 nichtsdestotrotz auf ein einigermaßen handlebares Format von 5x10ft. gebracht, ich würde den Entwurf unter Vorbehalt noch als 'Spielbahn'tauglich bezeichnen.

Meine Umsetzung, zunächst für FLN Profi kommt nicht ganz so mächtig daher, 3.06m x 1.36m ist womöglich noch im Rahmen 'europäischer' Möglichkeiten was den Platz angeht, dafür halt etwas 'gestutzt', d.h. nicht alle Fahrmöglichkeiten resp. Nebenbahnanschlüsse sind verwirklicht, allein schon aufgrund fehlendem Gleismaterials, aber das sagte ich ja schon.

Die Bahnhofseinfahrt zu 'Hoboken Terminal' ist dreigleisig vorgesehen, das habe ich beibehalten. Auf der mittleren Ebene, am Bahnhof 'Meadowport' verschlankt es sich auch schon wieder auf zwei Gleise.
Die Schwierigkeit ist eben, die dreigleisige Zufahrt so anzulegen, daß alle (fünf) Gleise des Terminals 'Hoboken' erreichbar sind. Es gilt also, die Weichenstraße so umzukonfigurieren, daß man ohne Gleise selbst bauen zu müssen 'überall hinkommt' und dennoch eine schöne parallele Gleisführung beibehält.

Ich habe das mal so gelöst, indem ich den 'Hosenträger' nach rechts in die Mitte verlegt habe, dann macht das innere Zufahrtsgleis III zwar einen Schlenker, aber man kommt einigermaßen parallel in den Bahnhof. Hat zur Folge, daß die Bahnsteige nicht mehr zwischen Gleis 1&2 und 3&4, sondern zwischen 2&3 und 4&5 liegen. Spielt es mal durch, alle Gleise sind von allen Zufahrten her erreichbar. Gleis 2 und 3 sind nun beide umfahrbar, d.h. man kann 'Kopf machen', das 'äußerste' (innerste) Gleis 5 hat nach wie vor keine Umfahrung, kann aber per Lokwechsel in der Fahrtrichtung gewendet werden, man muß nur ein weiteres EKG mit genügendem Loklängenabstand zum PB einfügen.

Als einzigen Nebenbahnanschluß habe ich nur 'Harrison' vorgesehen, er zweigt wie in Armstrongs Entwurf in Meadowport nach rechts und ansteigend ab. Theoretisch wäre es möglich, auch 'Hillside' abzuzweigen, indem man eine weitere Linksweiche bei Meadowport einzufügt, direkt an der Einfahrt nach dem letzten 6127 und anstatt 6101, aber ich habe davon abgesehen, um den Plan nicht zu 'überfrachten', da er ja auch schmaler ist als Armstrongs Entwurf.

Wie schon gesagt, ist der Plan grundsätzlich auf drei Ebenen verteilt, wobei die einzelnen Ebenen nicht klar abgegrenzt sind, das macht die bauliche Umsetzung womöglich etwas schwierig.

Genug getextet .. zu den Plänen, zunächst mal FLN Profi (der 'schönere' Gleisplan) :

Gesamtplan, 3.06m x 1.36m:



Unten -> Mitte:



Mitte (Meadowport) -> oben (Hoboken Trm.):



Höhen, unten bis Mitte:



Höhen, Mitte bis oben:



Auch wenn 3D Ansichten hier wenig Sinn machen, weil die Ebenen, die Ein- und Ausfahrten (Tunnels sind eher als mit Pfosten abgestützte Arkadeneinfahrten o.ä. gedacht), Gebäude und bahntechnische Anlagen mehr oder weniger ineinander verschachtelt sind, habe ich der Übersicht und Vorstellung halber mal einige gemacht:






Bahnhofsansicht von Hoboken Terminal bestückt mit Zügen, vier Eilzugwagen sind hier möglich zu umfahren:


Es geht weiter mit M-Gleis, bis später ..

Frank

So, weiter geht's mit 'Hoboken, Oranges & Western' in M-Gleis, Größe 2.86m x 1.32m

Erinnert ja ein bißchen an die schönen alten M-Gleisanlagen aus den Märklin Gleisplanbüchern

Ich schicke die 3D Ansichten mal vorweg:









Gleisplan, alles:


Nur unten:


Mitte:


Mitte und oben:


Höhen, unten:


Höhen, Mitte:


Höhen, Mitte und oben:


Viele Grüße
Frank (DersichdenWolfplant)

Ich finde Deine Planumsetzung für M-Gleis sehr gelungen.

Mit möglichen Zuglängen im Hoboken-Terminal von (überschläglich pi*Daumen) 125 cm bis 180 cm und den nötigen Löngen in den Abstellgleisen gefällt mir dies sehr gut.

Siehst Du noch die Möglichkeit, 2-3 kurze verdeckte Abstellgleise für Güterzüge/Rangierabteilungen unterzubringen?