große Schleifsteine und Mühlsteine

Hallo Leute,
gestern habe ich einen interessanten Film über die Herstellung von Schleifsteinen in der Eifel gesehen.
Im Film wird erwähnt, daß die Schleifsteine mit der Eisenbahn zu den Betrieben befördert wurden
und dazu einen maximalen Durchmesser von 3004 cm nicht überschreiten durften.
Die Eisenbahnverladung selbst wird in dem Film leider nicht gezeigt.
Welche Wagen mögen dazu verwendet worden sein? Waren das O-Wagen?


Hier findet man Bilder von der  Verladung von Schleifsteinen aus Mayener Basalt am Ostbahnhof um 1930.
An der Rampe stehen O-Wagen. Kann hier jemand genauere Angaben dazu machen?

Hier findet sich noch ein Bild von kleineren Schleifsteinen in O-Wagen bei denen zum Verladen eine Stirnwand abgenommen wurde:
Schleifsteinverladung im Erzgebirge

Hallo Uwe,
Bin gerade auf Arbeit, deshalb kann ich Dir kein Bild schicken.
Kommt aber noch, wenn Du möchtest.

Ich habe solch einen Wagen aus Märklin Wagenset Geislinger Steige. Hier hat man zwar keine Schleifsteine verwendet, sondern Mühlsteine, prinzipiell dürfte das aber ähnlich sein ?
Diese Steine hat Märklin auf einen Flachwagen mit Bremserhaus verladen. Einen sogenannten Drehschemelwagen.

Hallo Jörg,
die Bilder möchte ich gerne sehen.
Ich glaube mich auch erinnern zu können,
von einem bekannten Hersteller solche Wagenladungen gesehen zu haben.
Mühlsteine und große Schleifsteine kann man sich ja leicht basteln.
Aber was für Wagen nimmt man? O-Wagen kann man ja auf dem zweiten Bild sehen.
Gerne würde ich dazu einen Niederbordwagen nehmen wie den 4514 4-Achser von Märklin.

Hallo Uwe,

Sicher kannst Du einen 4514 dafür nehmen.

Deine Bilder und das Video sind übrigens sehr intressant.
Darüber habe ich mir bislang. ehrlich gesagt, noch gar keine Gedanken gemacht.
Deshalb: Vielen Dank, dafür !!


Meine Mühlsteine werden so transportiert:



Das wäre ein Hrmz (Länderbahn), oder ein H Regensburg (DRG). Zumindest eine Hälfte davon.
Märklin belädt diesen Wagen im Set 45101 "Geislinger Steige 1" diesen Wagen mit Mühlsteinen.

Bei mir fährt er allerdings mit Rungen:



Beim Vorbild ist es eigendlich egal, ob es nun ein Niederbordwagen, ein Flachwagen, oder ein O-Wagen ist. Wichtig ist nur, daß: 1. der Wagen das Gewicht sicher tragen kann, 2. Der Wagen per Hand oder mit Ladehilfe gut be-und entladen werden kann, und 3. daß die Ladung auch gesichert werden kann. Ganz wichtig .
Ob ein O-Wagen am Wagenboden eventuell Zurrösen hat, um die Ladung mit Seilen oder Ketten zu sichern, weiß ich nicht. Auch können Sicherungsseile nicht über den Rand hinaus gespannt werden.
Da eignen sich Rungen-oder Flachwagen schon besser.
Da aber auf Deinem Bild sichtlich solche Steine hochkant in O-Wagen verladen werden, gehe ich davon aus, daß bei diesen Wagen Sicherungsmöglichkeiten vorhanden sind.
Man wird sich schon etwas dabei gedacht haben, denke ich.

Auf der Modellbahn sollte man solche Aspekte natürlich nicht aus dem Auge verlieren, aber da kommt es auch etwas darauf an, daß man etwas von der Ladung sieht, nicht wahr ?
Gerade, wenn man die Ladung auch noch selbst angefertigt hat, soll man sie auch sehen ! Ganz klar.

Also - ich würde solch einen 4514, wie Du ihn vorschlägst, ruhig nehmen.

Das sind wahre "Alleskönner".
Bei mir transportieren sie Container, Langholz, Baumaschinen und einer hat sogar ne Plane.....


Nochmal zum Video:

Auch wenn hier keine Eisenbahnverladung gezeigt wird - meine allergrößte Hochachtung vor der gezeigten Leistung der Arbeiter !!
Man hat sich darüber, wie solche Steine gewonnen werden nie großartig Gedanken gemacht. Selbst so etwas Banales, wie einen Schweinetrog bedurfte schweret Arbeit. Und entlohnt wurden diese Leute sicherlich auch nicht gerade üppig.
Schade nur, daß solche Arbeit nie genügend gewürdigt wurde und wird.
Das war eine verdammt schwere Arbeit !
Es sieht vielleicht leicht aus, aber es ist wirklich harte, schwere körperliche Arbeit.
Ich habe, in jungen Jahren, mit meinem Vater, einen neuen Vorbau ans Haus gebaut, und der Sockel bestand/besteht aus Bruchsteinen, damit er zum Haus passt.
Jeder einzelne Stein mußte von uns behauen und, wie gezeigt, teilweise ausgewinkelt werden.
Dieses Projekt zog sich "einen Sommer" lang hin, und wir beide, Vater und ich, waren "gezeichnet". Beide hatten wir Sehnenscheidentzündungen.
Ich im Handgelenk, Vater im Ellenbogen. Und das waren nur kleine Steine, die man noch per Hand bewegen konnte. In einer Zeitspanne von "nur" einigen Wochen.
Nun denk mal, man muß so etwas über Jahre hinaus, Tag ein, Tag aus machen........mit einem Renteneintrittsalter von 67 Jahren !
Sowas können sich nur junge, dumme Leute ausdenken, die noch nie schwer arbeiten mußten !

Was bin ich froh, daß ich so etwas nie lange machen mußte !!!

Nochmals: Herzlichen Dank, für das Video !! Zeigt es mir doch, wie gut es mir mit meiner derzeitigen Arbeit geht !!!

Hallo Jörg,
vielen Dank für das Bild.
Der Film über die Herstellung der Schleifsteine in der Eifel ist wirklich sehenswert
und ich werde mir ihn bestimmt nochmal ansehen.
Von den Niederbordwagen gab es ja wohl nicht allzu viele. Diese waren hauptsächlich als X-Wagen unterwegs.
Von den 4-Achser-Modellen wird bezweifelt, ob es dazu Vorbilder gegeben hätte.
Darüber wurde im FAM im Jahre 2012 bereits geschrieben.
https://www.altemodellbahnen.de/t22324f37-Der-vierachsige-Niederbordwagen-als-Modell-von-ROKAL.html
Der Märklin 4514 ist in dieser Beziehung schwierig. Andererseits hat es auch den Märklin 391 von 1937 gegeben.

Hallo Uwe,

Alllsoooo......ich finde das gar nicht so schwierig.

Wenn Du diesen Wagen schon hast, oder gut leiden magst, kannst Du ihn doch gerne für die Schleifsteine nutzen, oder nicht ?
Das Modell steht zur Verfügung - man kann es doch auch gerne einsetzen.

Also - ich wäre dafür.....es muß ja nicht immer für jeeeeeden Wagen ein konkretes Vorbild geben.

Die einzigen Wagenbauarten, die ich für den Transport von Schleifsteinen/Mühlsteinen nicht verwenden würde, wären Kesselwagen oder gedeckte Wagen.

Hallo,
Schleifsteine im alten Märklin Niederbordwagen sehen auch hübsch aus.

Hallo Uwe,

Das könnte ich mir sogar sehr hübsch vorstellen.

Wie hast Du Dir das vorgestellt ?
Wird alles in einem Teil gedruckt, oder das Holzgestell und die Steine einzeln ?

Hallo Jörg,

grundsätzlich lasse ich jede Farbe einzeln drucken, damit ich vor dem Spritzen nicht abkleben muß.

In diesem Fall plane ich jetzt folgendes:
für die schweren Ø25x6mm Schleifsteine werden Kanthölzer von 2x2mm benötigt.
2x2mm müßte ich noch in meinem Materiallager haben und so kann ich das
Holzgestell aus Echtholz zusammenkleben, um auch hier wieder nach Farben getrennt arbeiten zu können.
Nur die Schleifsteine werden also gedruckt.
Die Mühlsteine haben von außen nach innen verlaufende Riefen, wie auf Deinem Bild zu sehen ist.
Die Steine werde ich auf einer Seite mit den Riefen versehen.
Dann kann man sie durch einfaches Umdrehen als Schleifstein- oder Mühlstein-Ladung verwenden.

Bei der Radreifen-Ladung ist das Transportgestell sehr filigran und daher lasse ich es lieber drucken.
Ob ich die Radreifen dann in einem Druckteil machen lasse weiß ich nocht nicht.
Transportgestell + Radreifen in Eisengrau spritzen und anschließend das Transportgestell holzfarben mit dem Pinsel anstreichen?
Das wird schwierig.

Hallo Uwe,

Transportgestell + Radreifen in Eisengrau spritzen und anschließend das Transportgestell holzfarben mit dem Pinsel anstreichen? Das wird schwierig.

Ja, ein wenig tricky ist das schon.
Daher wäre es vielleicht einfacher, das Holzgestell aus Holzleisten einzeln zu bauen, und die Radreifen ebenfalls einzeln.
Ansonsten braucht man dafür schon eine recht ruhige Hand.
Da hilft dann aber: Luft anhalten und die Zunge in den Mundwinkel klemmen.

Siehe hier:
https://spielbahnen.forumieren.com/t8298-echte-hilfen-fur-den-erfolgreichen-modellbau

Hallo Jörg,

Jörg schrieb:Luft anhalten und die Zunge in den Mundwinkel klemmen.

das kann soweit kommen.
In die Mühlsteine habe ich jetzt die Furchen eingearbeitet. Die Furchen sind 0,8 mm breit und 0,5 mm tief.
Entspricht das so in etwa der Optik Deines Modells?


Dann mal ein paar Zahlenbeispiele. Bei meinem Drucker anyshape.de kosten:

Material: Polyamid
Laser-Sinter Verfahren

1 Stein   0,75 €
3 Steine 1,95€ 0,65€/Stück
6 Steine 3,78€ 0,63€/Stück

der komplette Ladeguteinsatz Steine + Holzgestell kommt auf  2,57€.

Das Holzgestell für diese Landung werde ich aber aus 2x2mm Kantholz basteln.

Hallo Uwe,

Entspricht das so in etwa der Optik Deines Modells?

Ja, sehr.

Die Preise für den 3D Druck sind ja noch annehmbar.
Ich hätte sie jetzt aus Holz oder Kunstoff selbst gemacht, aber mit dem Druckverfahren ist das natürlich viel feiner und exakter.

Und für eine, komplette Ladung sind 2,57€ nicht zuviel.

guck mal:

https://www.ebay.de/itm/353880856397?hash=item5264f1574d:g:vWEAAOSwMFFh9EPq

https://www.ebay.de/itm/174195150752?hash=item288ed70fa0:g:P2EAAOSwLqdbmU9q

es kommt aber noch besser:

https://www.ebay.de/itm/132918218724?hash=item1ef28b0fe4:g:jJIAAOSwzqtcPGqP

Der Hammer, oder ???
Und das ist "nur" Kohle, nicht so etwas Filigranes, was Du vorhast !

Ich habe schon oft diesen Einsatz verwendet:

https://www.ebay.de/itm/202747549287?epid=1461183267&hash=item2f34b21667:g:vyQAAOSwcwhVNjc1

Der ist preislich noch ganz attraktiv und läßt sich noch ganz gut an die Wagen anpassen.

Hallo,

hier sind sie nun die fertigen Mühl- und Schleifsteine.
Alle Steine wurden mit Beige seidenmatt von Revell lackiert wodurch sich eine für mich passende Farbe ergab.

Die Schleifsteine sind einfache Holzscheiben und die Mühlsteine wurden 3d-gedruckt: