Das Kato-Unitrack-N-Gleis

Dieses soll keine Lobeshymne für ein Gleissystem und/oder einen Hersteller sein. Ich möchte Euch hiermit von meinen bis jetzt gemachten Erfahrungen, sowie über die Vor- aber auch die Nachteile des Gleises vom japanischen Hersteller Kato, berichten.

Kato… japanischer Hersteller. Er produziert Loks, Züge nach japanischen Vorbildern in H0 und N. Es werden auch Loks und wagen nach amerikanischen Vorbildern gefertigt. In Zusammenarbeit mit Lemke (Deutschland) entstanden aber auch Modelle europäischer Bahnverwaltungen. Leider sind es dann nur kleine Serien…

Kato produziert auch sein eigenes Gleissystem. Dieses in H0 und in N. Das Kato Unitrack H0 ist leider hier nicht so verbreitet. Da ich aber in der Baugröße „N“ bauen werde, möchte ich hier nun über das N-Gleis von Kato schreiben.

Was zuerst auffällt… das Gleissystem hat eine Böschung. Leider ist für hiesige Verhältnisse die Schotterfarbe etwas zu hell, da die Gleise ja auch das Japanische Gleissystem zum Vorbild haben. EKW‘s, DKW‘s, Außenbogenweichen (Bogenweichen) sucht man bei Kato vergebens. Denn – soweit ich es weiß… - verbauen die japanischen Bahngesellschaften nur gerade Weichen. Hat auch seine Vorteile… so kann nichts auf vorgenannten Weichen entgleisen… bei den Geschwindigkeiten, die auch auf der in Japan üblichen Kapspur (1067 mm) gefahren werden.

Durch die etwas klobig wirkenden Gleisverbinder wird der Bahnstrom perfekt weiter geleitet. Man kann ein größeres Oval mit nur einem Anschlußgleis betreiben… ohne, das hier Spannungsabfälle zu beobachten wären. Ideal für den Spielaufbau zwischendurch, ob auf dem Tisch oder als Teppichbahner.
Zu den Kreuzungen… es gibt deren drei. Zwei längere, wobei eine Links- die andere Rechtskreuzend ist. Die dritte Kreuzung ist die 90-Grad-Kreuzung.

Weichen… gibt es drei Bauarten. Die Langen… für Strecken, wo schnell gefahren werden soll… und wenn man den Platz für diese langen Weichen hat. Da sehen die fahrenden Züge so richtig gut aus. Die langen Weichen kann man als Stopweichen umbauen… kleiner Schraubendreher genügt, um die unter der Weiche angebrachten Kontaktschräubchen um zu stecken.
Das Herzstück ist aus Metall und polarisiert. Gut für Stromaufnehmerkrücken… schlecht, weil man die Weichen nicht aufschneiden kann.
Die mittleren Weichen… sind etwas kürzer, man kann hier nicht nur die Weichen als Stopweichen umbauen… sondern auch die Metall-Herzstücke stromlos schalten. Gut, wenn man solche Weichen „aufschneiden“ möchte. Leider haben die mittleren Weichen einen kleinen Wermutstropfen… sie brauchen noch ein kurzes Gleis, wo einseitig die Böschung abgeschnitten wurde. Sonst passen die Gleise nicht an die Weiche… da es aber zwei dieser Gleise gibt… einmal mit links, einmal mit rechts abgetrennter Böschung… muß man nur bei der Planung darauf achten, welches benötigt wird. Die mittleren Weichen sind auch teurer als die Langen… weil man hier die Metallherzstücke abschalten kann und weil hier noch kleine Gleise beigefügt sind.
Die kurzen Weichen… sind für normale Fahrzeuge nicht geeignet… weil der Radius des abzweigenden Gleises 150 mm beträgt… als nur was für kurze, zweiachsige Fahrzeuge.
Was ich noch unschön finde… sind die Weichenstellhebel. Sie sind recht klobig und dass bei allen Weichen. Gut ist nur, das die Weichen ihre Antriebe… im Schotterbett integriert haben. Zu den Weichenantrieben weiter unten etwas mehr...

Kurven… sind 7 parallel verlaufende Gleisradien zu haben. Sie gehen von 192 mm bis zu 381 mm. Die Kurven von 481 und 718 mm sind die Gegenbögen der mittleren und langen Weichen.
Es gibt seit Kurzem auch noch engere Radien… die aber nicht für normale Fahrzeuge geeignet sind.

Zu den Weichenantrieben… sie sollten mit den original Kato Weichenschaltern betrieben werden… wenn man zuviel Geld hat.
Sie sollten auch nur mit 12 Volt Gleichstrom betrieben werden…

Ja, sicher dat… aus eigener Erfahrung kann ich Euch sagen… es geht auch anders. Da die Weichen mit nur zwei Kabeln betrieben werden… eines als Massekabel an den Wechselstromtrafo. Hier bitte einen 9 bis 12 Volt Trafo benutzen… an das andere Kabel zwei Taster anschliessen. An diese Taster jeweils eine Gleichrichter Diode zwischen Taster und Weiche löten… so, das, wenn ihr auf den einen Taster drückt, Plus, wenn ihr auf den anderen Taster drückt, Minus zur Weiche geht. Klappt wunderbar… aber dennoch immer darauf achten, das ihr die Weichen nicht mit mehr als wie 12 Volt betreibt… sonst grillen Euch die – nicht endabgeschaltenen – Antriebe weg.

Noch ein Wort zu den Stromeinspeisungen. Es gibt ein kurzes Anschlußgleis (als Zweierpack), Schienenverbinder mit angelöteten Kabeln… die man aber auch selber herstellen kann… einfach eine Packung Schienenverbinder kaufen und selber Kabel anlöten…

So… das wäre es erst mal. Solltest Ihr noch Fragen haben… einfach hier in den „Fred“ schreiben.

Hallo Jürgen,
Bilder wären schön, weil interessantes Thema. Kato kenne ich nur von Angeboten, welche ich bisher nicht gekauft habe. In H0 sieht man ab und an mal Triebwagen, ich meine nach Vorbildern der DR aus der DDR. Wenn ich mich richtig erinnere, alles in 2L Ausführungen. Wie ein Umbau sich gestaltet, kann ich nicht beurteilen.

Freundliche Grüße

Andreas

Hallo Andreas...

Bilder kann ich gerne machen. Habe zwar nur die mittleren Weichen hier, aber zum Zeigen wird es reichen. Kato baut nur in Zweileiter-Gleichstrom.
Noch ein Nachtrag, warum Alles nur mit max. 12 Volt Gleichspannung betrieben werden soll/darf: In Japan dürfen Modellbahnen und das Zubehör nur mit max. 12 Volt Gleichspannung betrieben werden... hat wohl was mit der Sicherheit zu tun... darum keine Wechseltromausgänge an den Geräten.

Hallo Alle zusammen...

Hier nun ein paar Fotos mit Erklärungen.

Zuerst möchte ich Euch den Tod aller Lokräder zeigen:



Dieses Instrument, eine Lokräder-Reinigungsbürste, sollte man tunlichst... wegwerfen. Ausser für Riefen in den Rädern - wo sich der Dreck noch besser festsetzen kann - taugt das Teil nichts.


Hier nun das Kato Anschluß-Gleis für Spur N. Normalerweise ist da auch ein weißer Stecker dran, um das Kabel direkt am Kato-Fahrgerät anklipsen zu können... aber man kann ihn auch abschneiden...







Auch hier kann man das Kabel vom Gleis abnehmen.


Hier das Anschlußkabel für eine Weiche...




Hier nun Bilder einer mittleren Weiche. Der Antrieb ist integiert, man sieht die kleinen Messingschrauben für Herzstück-Polarisierung an/aus sowie für "Powerrouting" (Stopweiche) an/aus...














Warum brauche ich bei den mittleren Weichen Gleise mit abgeschnittener Böschung? Darum:










Wie stecke ich die Gleise zusammen? Wie baue ich sie wieder auseinander?

Zusammenstecken ist einfach... auseinander nehmen nur seitlich "knicken"!












Metallschienenverbinder und Isolierschienenverbinder gibt es als Zubehör in Beuteln.

So... das wäre es erstmal. Bei Fragen hier einfach posten.

Hallo Jürgen , Danke für den ausführlichen Beitrag ! Das Kato Gleis hatte ich auch schon mal auf dem Monitor , mit den Minitrix-Gleisen hab ich schon Probleme beim zusammenstecken . Allerdings missfallen mir die klobigen Gleisverbinder . Derzeit hab ich aber keine Pläne für ein neues Spur N -Projekt , mal sehen was die Zukunft so bringt .

Hallo zusammen,
erinnert mich stark an mein C-Gleis, nur dass die Schienenverbinder im Gleisbett verschwinden. Mir gefällt das Gleisbett sehr gut.
Sehr guter Beitrag

Freundliche Grüße

Andreas

Hallo Alle zusammen...

Mit etwas Farbe lassen sich die Gleisverbinder weg tarnen. Es gibt da ja auch noch das Gleissystem von Tomix. Dort sind es die kleinen, "normalen" Gleisverbinder. Die Klipse, um die Gleise zusammen zu halten sind bei Tomix angegossen... schlecht, wenn da was abbricht. Bricht mal was beim Kato Gleisverbinder ab... einfach gegen einen neuen tauschen.

Mich persönlich hat das Kato Unitrack N überzeugt. Einfacher Aufbau, gute Stromleiteigenschaften, polarisierte Herzstücke...

Wer rangieren will... sollte sich dann die - nachträglich ein zu bauenden - Repa-Entkuppler gönnen. Kato hat da leider nur Entkupplungsmagnete...

Moin auch,

Da ich jahrelang auch N-Modellbahner war, habe ich Erfahrungen mit mehreren N-Gleissytemen sammeln können.
Zuerst Minitrix Gleise: Meine allerersten Gleise.
Solange die Gleise und Weichen neu sind, oder gepflegt werden, geht es ganz gut. Aber wenn die Gleise und Weichen ab und an ausgebaut werden/wurden, selbst bei absolut vorsichtigem Vorgehen, kann man davon ausgehen, einiges an Gleismaterial zu "verlieren".
Nagel-Schwellen brechen leicht, und die Weichen "leiern" leicht aus, d.h. die Weichenzungen fangen an, zu wackeln.
Arnold: Damals das "non plus Ultra!"
Eine ganz, ganz doofe Gleislegierung, die sich nicht löten läßt. Bestenfalls an die Gleisverbinder lassen sich Kabel anlöten. Versetzte Schienenstöße, läßt sich nur mit Ausgleichsstücken mit andern Herstellern kombinieren. Sehr schlechtes Leitvermögen.
Fleischmann: Seinerzeit, meiner Meinung, nach das beste N-Gleis.
Gute Leitfähigkeit, Variable Geometrie, gut lötbar, gute Leitfähigkeit.

Auf das Kato-Unitrack Gleis bin ich auch in letzter Zeit gestoßen, und ich muß sagen:
Das System ist echt überzeugend !
Sehr, sehr gute Leitfähigkeit, absolut sichere Weichen, die auch noch, ab Werk polarisiert sind.

Wie Jürgen schon schreibt: DKW´s und Bodenweichen gibt es von Kato nicht......noch nicht.
Aber wenn man bereit ist, darauf zu verzichten, ein tolles System !!